Nr. 1299 – Ernst Vlcek – 1986

Im Garten der ESTARTU

Im Zentrum des Dunklen Himmels – das Geheimnis einer Superintelligenz wird offenbar

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Handlung (PR 1299)

Die SOMBATH des Ewigen Kriegers Ijarkor fliegt in Formation mit Ronald Tekeners LASHAT und Roi Dantons LOVELY BOSCYK in den Dunklen Himmel ein, da an sie alle der Ruf ESTARTUS ergangen ist. Mit von der Partie ist neben den normalen Besatzungen auch der Desotho Veth Leburian.

Der Flug dauert eine Weile, Ijarkor hat die Navigationssysteme der beiden Virenschiffe mit seiner SOMBATH koppeln lassen und überwacht auch die Innenräume. Seine eigene Besatzung hat er auf Befehl ESTARTUS in Tiefschlaf legen lassen, er selbst hofft aus seiner Begegnung mit ESTARTU innenpolitisches Kapital schlagen zu können.

Danton, Tekener und Leburian diskutieren die möglichen Motive der Superintelligenz, da sie, so wurde es ihnen telepathisch mitgeteilt, ohne dass sie es merkten, mehrfach auf ihre Geisteshaltung zu ESTARTU überprüft wurden. Als Veth Lebuian über seine zweitausenjährige Verbannung in den Orphischen Labyrinthen sprechen will, reagieren die Psi-Pigmente in seiner Haut in dem Moment, als sich die telepathische Stimme wieder hätte melden müssen, und setzen ihn kurzfristig außer Gefecht. Ijarkor teilt mit, dass Veth gerade wieder einem Test unterzogen wurde, dem sich die anderen auch noch unterziehen werden müssen und er befiehlt Roi und Tek zu einer Unterredung in den Dashid-Raum der SOMBATH, denn er weiß, dass Srolg, ein Animateur an Bord kommen wird.

Im Dashid, so Ijarkor, könne ihr Gespräch von niemanden abgehört werden. Man unterhält sich über die Planungen und Realitäten in der Milchstraße. Doch das Gespräch bleibt erfolglos, und Roi und Tek werden zu ihrem Erstaunen von Ijarkor darauf hingewiesen, dass sie irgendwie beeinflusst seien, als sie das psionische Wunder in der Milchstraße erwähnt haben. Er sieht keine Möglichkeit mehr, sich gemeinsam mit ihnen auf die Begegnung mit ESTARTU vorzubereiten. Dann betritt Srolg den Dashid und stellt sich als Lotse vor. Roi und Tek kehren an Bord der LOVELY BOSCYK zurück.

Dort machen sie sich Gedanken über das Verteidigungspotential der Milchstraße, denn es ist unmöglich geworden, gegen den Willen der Ewigen Krieger deren Herrschaftsbereich zu verlassen. Leburian ist der Ansicht, dass dies mit Absicht geschehe, so dass der neue Sotho Stygian, der in der Milchstraße Stalker ersetzen soll, von ESTARTU entsprechend ihrer Überlegungen gebrieft werden soll. Demeter erklärt, warum die Terraner nicht glauben, dass es sich bei ESTARTU um eine negative SI handelt, sondern sich irgendwo ein Fehler im System eingeschlichen haben müsse, da meldet sich Ijarkor, dass man Etustar, den Sitz der SI, erreicht habe. Ijarkor will mit Leburian, Roi und Tek den Planeten betreten, die anderen müssen in den Schiffen bleiben. Jennifer Thyron fühlt sich müde und begibt sich zur Ruhe, da beginnt sie zu träumen, dass sie die Gelandeten unsichtbar begleite: Diese bewegen sich durch den Pflanzenteppich – und alle Pflanzen (Eidos) und Tiere (Morphe) behaupten, sie seien ESTARTU, genauso wie auch alle unbelebte Materie des Planeten, denn ESTARTU beherrsche, wie alle anderen SIs auch, die morphogenetischen Felder, damit sei der Moralische Kode zu beherrschen. Doch ESTARTU habe im Gegensatz zu den anderen SIs einen dritten Weg gefunden, den Permanenten Konflikt. Durch den Kampf komme es zur Evolution, dies sei vermutlich DAS GESETZ. Und dies wollen die Kosmokraten aufheben, um ein neues, ihnen genehmeres, zu initiieren. Jenny ist nicht die einzige, die diesen Traum hatte, von der durch ihn verbreiteten Ideologie hält sie überhaupt nichts.

Srolg erklärt den Gelandeten, dass sich ESTARTU in allem auf diesem Planeten aufhalte, wenn sie irgendwelche Fragen hätten, mögen sie sie jedem Gärtner im Garten der ESTARTU stellen, auch er sei einer. Ijarkor wundert sich, dass er sich nicht daran erinnern kann, jemals auf diesem Planeten gewesen zu sein.

Roi und Danton stellen fest, dass die Atmosphäre mit ungewöhnlichem, unkodiertem Kodexgas gesättigt ist, und entscheiden sich vorläufig, trotz Aufforderung von anderen, ihre SERUNS nicht zu öffnen. Ihnen wird ein Quartier angewiesen, wo ihnen jeweils persönliche Diener (Pterus und Gärtner/Führer Animateure zur Verfügung gestellt werden. Rois Gärtner heißt Bulsk, von diesem versucht er, zu erfahren, wie er mit einer Inkarnation ESTARTUS konkrete Verhandlungen führen kann, doch Bulsk weicht einer Antwort aus. Tek erging es mit seinem Gärtner ähnlich; sie vermuten, dass sie hier erst einmal einer Gehirnwäsche unterzogen werden sollen, bis sie vergessen haben, weswegen sie auf Etustar gelandet sind. Ebenso halten sie es aber auch für möglich, dass die Animateure ihnen den Zutritt zu ESTARTU einfach nur verwehren wollen. Ijarkor verkündet ihnen, dass das Zweckbündnis mit ihm, das sie alle nach Etustar bringen sollte, nun wegen Erreichen des Zieles von ihm für beendet angesehen wird. Ein jeder sei nun auf sich allein gestellt, da er sich nicht mit den Zielen der anderen identifiziere.

Roi und Tek versuchen nun, mehr über die Verhältnisse auf dem Planeten zu erfahren, ihre SERUNS, die sie inzwischen, da vom Kodexgas keine Gefahr ausgeht, abgelegt haben, sind ihnen von ihren Dienern genommen worden. Sie erfahren etwas über das Volk der Pterus, dem sowohl Diener und Gärtner, als auch Ijarkor und die Sothos angehören. Als Ron feststellt, dass sein SERUN zerstört wurde, explodiert er, und bemerkt, dass es eine Art emotioneller Koppelung zwischen ihm und seiner Umgebung gibt. Alle Diener in seiner Umgebung wechselten in ihre Kampfgestalt. An Ijarkor ist zwischenzeitlich der Ruf ESTARTUS ergangen, Leburian hat inzwischen Neuigkeiten für Roi und Tek: er hat erfahren, dass ESTARTU hier nicht mehr lebe. Dies habe er von einer einzelnen Pflanze erfahren, die nicht wie die anderen nur ein stereotypes "Ich bin ESTARTU" von sich gegeben habe, sondern auch ihren eigenen Namen "Aldruitanzaro" nannte. Doch sie sei so sensibel gewesen, dass sie sich von ihm zurückzog. Er will diese Pflanze Roi und Tek zeigen, doch sie ist verschwunden – nimmt aber noch einmal gedanklich mit Roi Kontakt auf und gibt ihm die Information, wie man mit Flora und Fauna kommunizieren kann, denn ESTARTU hat vor ihrem Weggehen Geistessplitter in allen hinterlassen. Wohin sie gegangen war, weiß niemand, sie hinterließ ihre Technik, ihr Wissen und ihre Moral den Völkern ihrer Mächtigkeitsballung. Die Technik war an ihr Lieblingsvolk, die Pterus, gegangen, die Moral und die Flora und Fauna, die dieses "Geistige Rüstzeug" an die sich Vorort befindenden Pterus weitergeben. Nach dem Erhalt dieser Information, werden sich Roi und Tek ebenfalls zum "HERZ" ESTARTUS begeben. Auch fällt ihnen auf, dass nach Erhalt dieser Information über ESTARTU rund um sie kein Leben mehr ist.

Das HERZ, technische Einrichtungen, die von Pterus betreut werden, liegen unter der Planetenoberfläche. Ein Animateur, Bulsk, erklärt ihnen, dass die Diener Klone sind, als Prototypen für neue Sothos. Über eine Morphogenetische Kopplung mit Roi und Tek können so Verhaltensweisen gelernt und analysiert werden. Stalker wurde so mit der Besatzung der aufgebrachten TSUNAMI-114 gekoppelt. Dessen Einsatz in der Milchstraße war erfolgreicher als gedacht, auch wenn er inzwischen der Kontrolle der Animateure entkommen ist. Das Hauptziel seiner Mission wurde erreicht, er lockte genügend Galaktiker in die MB ESTARTUS, so dass für die Prägung seines Nachfolgers besseres Material vorhanden sei – sie beide, die unbeeinflussten Permitträger. Ihre Informationen werden gefiltert auf den neuen Sotho übertragen, so dass sie seine perfekten Berater werden. Etustar dürfen sie nun natürlich nicht mehr verlassen. Auf die Frage, wie der Permante Konflikt zu ESTARTUS Erbe an die Pterus passe, erhalten sie die Antwort, dass dies in den Augen der Pterus der einzige effektive Weg sei, sich vor Angriffen seitens der Hohen Mächte zu schützen, denn Stagnation erhöhe das Angriffsrisiko. Ähnliches gelte auch für die Gänger des Netzes. Damit ist die Audienz beendet. Roi und Tek dürfen sich auf der Welt frei bewegen, denn dies stört die zunehmende Verschränkung mit den Morphogenetischen Feldern nicht im Geringsten.

Von Aldruitanzaro erfährt Roi nach einiger Zeit, dass sich Leburian nicht mehr auf Etustar befindet, sondern auf die SOMBATH verwiesen wurde, er habe die vor der Audienz erhaltenen Informationen den Virenschiffen übermitteln können. Und in Kürze werde die Entscheidung fallen – schaffen es Roi und Tek nicht, binnen zweier Tage an Bord der Virenschiffe zu gelangen, haben diese auf sich selbst gestellt die Flucht zu versuchen. Sie beide werden versuchen, das System der Morphogenetischen Felder zu zerstören. Dadurch, dass sie bereits Teil des Systems sind, gelingt es ihnen, die Systemsteuerung unter ihre Kontrolle zu bringen. So treiben sie die Dummys auf Etustar in den Wahnsinn, bis die von ESTARTU installierte Sicherheitsschaltung das System zerstört. Es wird keine weiteren Sothos geben, Stygian wird nicht weiter geformt und muss in der Milchstraße mit seinen bisherigen Fähigkeiten klarkommen. Doch die Flucht von Etustar gelingt ihnen nicht. Ijarkor, der inzwischen seine Zweifel verloren hat, fängt sie ab und verurteilt sie zu ewiger Verbannung in den Orphischen Labyrinthen. Ihnen bleibt nur die Hoffnung, dass den Virenschiffen die Flucht gelungen ist.