Nr. 766 – Kurt Mahr – 1976
Der Herr der Welt
Unterwegs nach Terrania – die „drei Musketiere“ stoßen auf Schwierigkeiten
Handlung (PR 766)
Die drei Musketiere werden in Uelen, an der Ostspitze des Asiatischen Kontinents, seit fünf Tagen durch einen Sturm festgehalten. Die drei haben in Uelen auf ihrer Fahrt mit einem antiken Hovercraft nach Terrania City Halt gemacht, um ihre Benzinvorräte aufzufrischen. Benzin ist im Februar 3582 selten zu finden, und die drei Gefährten müssen jede Gelegenheit nutzen, ihre Vorräte zu ergänzen.
Am nächsten Morgen klart der Himmel auf, und auf der Suche nach Benzin durchstreifen Walik Kauk, Bluff Pollard und Baldwin Tingmer die Stadt, als Bluff ein Loch im Schnee auffällt. Zu ihrer großen Freude und Überraschung kriecht Augustus, der K-2, aus dem Loch. Augustus war kurz vor der Ankunft in Uelen verschwunden, und Walik Kauk hatte schon die Hoffnung verloren, den Roboter wiederzusehen. Ihre Freude wird noch um einiges größer, als sie erfahren, dass Augustus einen riesigen Vorrat an Benzin gefunden hat.
Den Rest des Tages verbringen die Musketiere und Augustus damit, das gefundene Benzin auf den Hovercraft zu laden. Am nächsten Morgen wollen sie ihr Unternehmen fortsetzten, als sie von einem Erdbeben überrascht werden. Erdbeben wurden in der Vergangenheit von NATHAN kontrolliert, aber seit dem Durchgang Terras durch den Mahlstrom ist NATHAN tot. Um der anrollenden Flutwelle zu entkommen, flüchten die vier mit ihrem Hovercraft. Die Flucht gelingt nur teilweise. Durch einen Zusammenstoß mit einem Felsen wird der Hovercraft beschädigt, und Augustus ist erneut verschwunden. Die Musketiere sind der Flutwelle entkommen, die Stadt Uelen ist jedoch dem Erdboden gleich.
In den nächsten Tagen reparieren die drei ihren Hovercraft, und zu ihrer Freude findet auch Augustus wieder zu ihnen. Der K-2 ist äußerlich durch die Flutwelle ramponiert, aber ansonsten unbeschädigt. Wiedervereint brechen die vier erneut nach Terrania auf, als sie einen Funkspruch von Chara Shamanovo empfangen.
Chara Shamanovo hält sich für den letzten Überlebenden auf Terra und ist der festen Überzeugung, der Herrscher der Tiere zu sein. Zu Zeiten der Aphilie beschäftigte sich der Biologe mit der Howal-Abstrakte, und zu ihrer Erforschung unterhielt er ein Labor in Kamenskoje. Jetzt nutzt Shamanovo das Labor, um die Intelligenzsteigerung der Tiere nach dem Sturz durch den Mahlstrom, zu untersuchen. Bei einem seiner Ausflüge nach Manily brachte Shamanovo Zsajnu mit. Zsajnu ist ein Roboter, der kaum von einer Frau zu unterscheiden ist und als »Spielzeug« und Ersatzpartner für Shamanovo dient.
Shamanovo geriet in einen Hinterhalt der Tiere und konnte nur durch Zsajnu gerettet werden. Zurück im Labor, entkam Chara Shamanovo erneut nur knapp einem Anschlag der Tiere. Zsajnu rettete zwar auch diesmal ihren Herren, doch das Labor wurde dabei verwüstet, und die beiden fanden Zuflucht in einem abgesicherten Teil des Labors. Der Roboter wurde bei dem Kampf beschädigt und Shamanovo hielt den Roboter für zerstört und rief aus Verzweiflung um Hilfe, obwohl er eigentlich der Überzeugung war, der letzte Mensch auf der Erde zu sein.
Nachdem er stundenlang seine Verzweiflung über Funk kundgetan hat, schaltet er in einem lichten Moment auf Empfang und hört die Stimme Bluffs.
Die Musketiere beruhigen den völlig aufgelösten Chara Shamanovo und kündigen ihr Eintreffen in den nächsten Tagen an. Durch den Kontakt lässt Chara Shamanovos Wahn ihn nun die Überzeugung gewinnen, nicht Herr über die Tiere zu sein, sondern über die restlichen Überlebenden. Und zu seiner großen Freude funktioniert auch Zsajnu kurze Zeit später wieder.
Den Musketieren gelingt es, über UKW Kontakt zu Sante Kanube in Terrania zu bekommen. Zu ihrer Überraschung berichtet Kanube über weitere Überlebende. Stutzig macht sie nur die Verbindung über UKW – die Reichweite von UKW reicht nicht bis nach Terrania – und das Auftauchen eines fremden Raumschiffes. Während der Fahrt erinnert sich Baldwin Tingmer daran, dass ihm der Name Chara Shamanovo bekannt vorkommt. Er kann sich an einen aphilischen Wissenschaftler gleichen Namens erinnern, der schon als Aphiliker sehr rechthaberisch und egozentrisch war und von allen gemieden wurde.
Am nächsten Tag beobachtet Chara Shamanovo ebenfalls das unbekannte Flugobjekt. Die Entdeckung des schwarzen Raumschiffes beunruhigt ihn zwar, er sieht darin aber auch eine Bestätigung für seine Bestimmung, der Herrscher der Menschen zu sein. Denn warum sonst sollte das Schiff ausgerechnet über den ansonsten menschenleeren Landstrich fliegen, wenn es nicht Kontakt zum Herrscher sucht? Chara erhält auch wieder Kontakt mit den Musketieren. Shamanovo plant, seine Retter in eine Falle zu locken, und bittet sie, in der Stadt Talovka Fleischkonserven zu besorgen, da ihm in der Zwischenzeit die Vorräte ausgegangen sind. Für die Musketiere bedeutet das keinen großen Umweg, und so stimmen sie der Bitte zu.
In Talovka plant Shamanovo, sich das Fahrzeug der Musketiere anzueignen, um damit nach Palatka zu gelangen. Mit den in Palatka vorhanden technischen Hilfsmitteln hofft er, seine Macht soweit zu festigen, dass er dem Kontakt mit dem fremdem Raumschiff gelassen entgegensehen kann.
Gemeinsam mit Zsajnu macht er sich nach Talovka auf und installiert seine Falle. Als der Hovercraft auftaucht, ist Shamanovo irritiert. Er hatte damit gerechnet, dass das Fahrzeug ein Gleiter oder ein anderes Fahrzeug ist, das er bedienen kann. Da er den Hovercraft nicht steuern kann, verwirft er seinen Plan und kehrt in sein Labor zurück.
Die Anwesenheit Zsajnus bleibt zumindest Augustus nicht verborgen. Er nimmt einen PIK wahr, der zu einem Spielzeug gehört. Als er Kauk davon berichtet, kann dieser sich jedoch keinen Reim darauf machen.
Nachdem die Musketiere den Hovercraft mit den Fleischkonserven beladen haben, setzen sie ihre Fahrt nach Kamenskoje fort. Sie erreichen gegen 11:00 Uhr Kamenskoje und entdecken das zerstörte Labor, sowie die Kadaver von etlichen Katzen und Hunden. Sie vermuten, dass sich Shamanovo in einem verschütteten Teil des Labors aufhält, und sie beginnen damit, die Trümmer wegzuräumen. Trotzdem bleibt Shamanovo aber weiterhin unauffindbar. Sie rätseln über den Aufenthaltsort von Shamanovo, und außerhalb des Labors entdecken sie Spuren von Schneeschuhen, messen der Entdeckung aber noch keine Bedeutung zu.
In der Nacht empfängt Augustus wieder die Signale von Zsajnu und macht Kauk erneut darauf aufmerksam. Kauk ignoriert den Hinweis erneut. Bluff Pollard entdeckt, dass Shamanovo zurückgekehrt ist, und Kauk und Pollard gehen zu dem Wissenschaftler. Dieser hat Zsajnu versteckt und ist enttäuscht darüber, dass nur zwei der Musketiere zu ihm kommen. Wenn alle gekommen wären, dann hätte er seinen Alternativplan sofort ausführen können. Kauk und Pollard befragen Shamanovo nach dem Umständen seiner Lage, und ob er alleine sei. Shamanovo erklärt die Zerstörung des Labors, er verschweigt jedoch die Anwesenheit Zsajnus. Kauk und Pollard bleiben misstrauisch und lehnen das Angebot, die Nacht im Labor zu verbringen, ab. Pollard entdeckt während der Unterhaltung, dass die Vorräte Shamanovos noch bestens gefüllt sind, und er berichtet auf dem Rückweg zum Hovercraft Kauk über seine Beobachtung. Beiden kommt die Situation sehr merkwürdig vor, und sie untersuchen erneut die Umgebung. Sie finden weitere Spuren von Schneeschuhen und wissen nun, dass Shamanovo nicht alleine ist.
Am nächsten Morgen stellen Kauk und Pollard den Wissenschaftler erneut zur Rede. Shamanovo versucht, die Bedenken der beiden zu zerstreuen. Als sie ihm jedoch auf den Kopf zusagen, dass er nicht alleine sei, bricht er ein und gibt Zsajnu als eine menschliche Frau aus. Aus Eifersucht habe er versucht, ihre Anwesenheit zu verbergen. Kauk und Pollard sehen aber, dass Zsajnu ein Roboter ist, erkennen den Wahnsinn des Wissenschaftlers und erklären ihm, dass sie ohne ihn die Reise nach Terrania fortsetzten.
Als sie ihre Reise fortsetzen wollen, springt der Hovercraft nicht an. Augustus erklärt, dass Shamanovo in der letzten Nacht da gewesen sei und ein Teil des Hovercrafts mitgenommen habe. Auf die Frage, warum er ihn nicht aufgehalten habe, erklärt er, dass es dazu keine Anweisung gegeben habe. Die Musketiere erkennen schnell, was Shamanovo ausgebaut hat. Es war die Batterie des Hovercraft. Als die Musketiere über Funk den Wissenschaftler zur Rede stellen, erklärt er ihnen, dass er am nächsten Tag alles erklären werde.
Da sie ihre Reise nicht weiter fortführen können, entscheiden sie sich dazu, den Hovercraft zu bewachen, um weitere Aktionen des Wissenschaftlers zu verhindern. Bei seiner Wache entdeckt Kauk Zsajnu, die sich durch einen Tunnel unter dem Schnee dem Hovercraft genähert hat. Als er eine Waffe bei dem Roboter sieht, eröffnet Kauk sofort das Feuer auf Zsajnu, und der Roboter vergeht in einer Explosion.
Shamanovo sieht die Explosion und erklärt den Musketieren über Funk, dass er sich nun selbst in die Luft sprengen werde. Noch während Kauk versucht, ihn davon abzubringen, vergeht das Labor in einer Explosion. Um die Batterie vielleicht noch unbeschädigt finden zu können, verlassen die Musketiere den Hovercraft und durchsuchen die Trümmer des Labors.
Während der Suche nach der Batterie wird Kauk von Shamanovo gestellt. Shamanovo wollte die Musketiere nur aus dem Hovercraft locken, der Verlust Zsajnus war für ihn völlig unerheblich. Er schießt mit einem Betäubungsgewähr auf Kauk und erklärt ihm, dass er neben einer Lähmungsdroge auch ein tödliches Gift injiziert bekommen habe, das ihn in einer Woche töten wird. Er werde Kauk nur dann das Gegengift geben, wenn er ihn in der Bedienung des Hovercraft unterwiesen und ihn nach Palatka gebracht habe.
Notgedrungen stimmt Kauk zu.