NEO 39 – Mrz 2013
Der König von Chittagong
von Michael Marcus Thurner
Hauptpersonen: Tako Kakuta, Wuriu Sengu, André Noir, Sue Mirafiore, Quiniu Soptor, John Marshall
Handlungszeitraum: Februar 2037
Handlungsort: Terrania und Chittagong
Handlung
Im Lakeside Institute treffen immer mehr parapsychisch begabte Kinder und Jugendliche aus der ganzen Welt ein. Ihre Fähigkeiten sind in der Regel schwach ausgeprägt, die Schulung und die Schulungsmethodiken befinden sich noch in der Anfangsphase. Bis dato wurden 25 verschiedene Parafähigkeiten gezählt.
Tako Kakuta und Wuriu Sengu sind in Chittagong, in Bangladesch, unterwegs und gehen Gerüchten nach, denen zufolge der 10-jährige Sadhya in der Lage ist die Struktur von Metallen und anderen Materialien beeinflussen zu können. Bangladesch ist ein »failed state«, in dem sich die staatlichen Strukturen aufgelöst und Verbrecherbanden und Warlords das Sagen haben. Die stärkste Wirtschaftsbranche ist das Ausschlachten von Elektroschrott und das Abwracken von Schiffen. Sie finden den Jungen auf einem zum Abwracken vorgesehenen Fischerboot. Der Junge verweigert die Kooperation und bezeichnet Perry Rhodan als Narren. Kakuta wird unter mysteriösen Umständen ohnmächtig. Als er wieder aufwacht, sind Sengu und der Junge spurlos verschwunden. Ohne sich bei John Marshall zu melden, reist Kakuta nach Terrania zurück und überredet Ariane Colas ihm zu helfen. Sie empfindet viel für Sengu und willigt ein. Colas ist mittlerweile imstande, den Pheromonausstoß von Menschen zu erschnüffeln und diesem eine Vielzahl von Informationen zu entnehmen. Auch kann sie mit den von ihr produzierten Pheromonen Menschen bis zu einen gewissen Grad manipulieren.
Zurück in Chittagong versuchen sie über den wichtigsten lokalen Verbrecherboss, der den Free State of Chittagong propagiert, den Weg zu Sengu und Sadhya zu finden. Seine Residenz ist an Bord der halb abgewrackten ALLURE OF THE SEAS. Er gibt sich als André Noir zu erkennen. Kakuta erkennt in ihm den französischen Mönch aus einer Sozialstation wieder, der Sengu und ihm am Vortag die Hilfe versagt hatte. Kakuta und Colas werden überwältigt und mit einem Schirmfeld am Teleportieren gehindert. André Noir bezeichnet sich als Changeur. Er kann jede Person durch eine sogenannte Silhouette austauschen, die er aus einem Parallelluniversum holt. Er sucht sich dabei den Zwilling der betreffenden Person aus, der die von ihm gewünschten Ideen und Meinungen vertritt. Seine Parafähigkeit hat er nach Perry Rhodans Mondlandung entdeckt, als er in Indien einen korrupten Provinzpolitiker dazu bewegen wollte, Hilfsgüter der Regierung an notleidende Menschen auszuhändigen. Der Politiker machte Noir klar, dass er zu diesem Zweck bestochen werden möchte. In einen Wutanfall tauschte er den Politiker durch einen kooperativen, karitativ orientierten Zwilling aus einer Parallelwelt aus. Von Perry Rhodans terranischem Kuschelkurs, der auf allmähliche Veränderungen und politische Neutralität setzt, hält er wenig. Er will sofortige Veränderungen zugunsten der Notleidenden und hat für sich erkannt, dass man dabei die Hindernisse aus dem Weg räumen muss. Er sieht in Rhodan jemanden, der von den Sternen träumt und die Probleme der Menschheit ignoriert.
Noir hat Sadhya nur als Köder aufgebaut. Er wollte einen Mitarbeiter von Rhodan anzulocken, um diesem eine Botschaft zu übermitteln: Hände weg von Chittagong! Er äußert sich zuversichtlich, alle militärischen Angriffe von Terrania abwehren zu können und lässt danach die drei Mutanten wieder ziehen.
Sue Mirafiore wendet ihre Heilkräfte ohne Wissen der Patienten im Terrania Central an. Dort wird sie von den Patienten als Wunderkind betrachtet. Mirafiore geht in dieser Arbeit auf, überanstrengt sich jedoch. Fulkar, der sich große Mühe gibt, zu verbergen, wie viel er von ihr hält, ermahnt sie mehrmals, Pause zu machen und zu schlafen. Marshall gibt Mirafiore den Auftrag, sich um Quiniu Soptor zu kümmern. Diese vegetiert vor sich hin, reagiert auf Reize, spricht jedoch nicht. Sie spielt stundenlang mit Bauklötzen. Telepathen haben erfolglos versucht, sie zu ergründen, können aber keine Gedanken empfangen. Mirafiore kann keine organischen Schäden feststellen. Sie nimmt Soptor mit auf Spaziergänge und zum Joggen. Der Naat Novaal nimmt mit Marshall Kontakt auf und überreicht in das Tarkanchar mit der Bewusstseinskopie von Grek 691. Dieser habe über Novaal von Soptors Zustand erfahren und wolle helfen Soptor zu heilen. Unter medizinischer Beobachtung von Fulkar übergibt Marshall Soptor den Tarkanchar. Anfangs scheint es ihr gut zu tun, doch dann kommen fremdartige, negative Emotionen zum Vorschein. Letztlich explodiert das Tarkanchar und alle drei fallen in ein Koma. Sue Mirafiore unterstützt die Ärzte bei der Diagnose.
Als sie nach Sid González schaut, ist dieser verschwunden. Einer Pod-Aufzeichnung entnimmt sie, dass Sid aus Terrania abgehauen ist, um endlich seinen eigenen Weg zu finden.