Nr. 751 – H. G. Francis – 1976

Testfall Sonnenbote

Ihm geht es um die Freiheit – doch die anderen wollen die Sicherheit

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Handlung (PR 751)

Da Perry Rhodan die Zuflucht der Menschheit in der Milchstraße nicht definitiv kennt, muss die SZ-1 warten, bis sich Atlan selbst oder ein Agent mit ihm in Verbindung setzt. Die Zeit bis dahin wollen Rhodan und seine Freunde nicht unnütz verstreichen lassen. Das Herz des Konzils, die Zgmahkonen, wurden von Rhodan während der Odyssee der SOL zwar unschädlich gemacht, der Kampf gegen die Besatzer ist in der Galaxis jedoch noch nicht vorbei. Nach wie vor stehen die Völker unter der Diktatur der Laren und ihres Hilfsvolks, der Überschweren. Ein vor allem psychologisches Hilfsmittel für die Terraner ist in diesem Kampf der Vhrato-Kult. Rhodan steht diesem religiös anmutenden Kult zwar ablehnend gegenüber, dennoch planen sie, Rhodan auf Denmork II als Sonnenbote Vhrato auftreten zu lassen.

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Zwölf Lichtjahre von Denmork entfernt, kommt Julian Tifflors NEI-NU-TRANS-Konvoi ins Stocken. An Bord von zwei 2500 Meter durchmessenden Schiffen, die von 10 Schlachtschiffen der IMPERIUMS-Klasse begleitet werden, lagern jeweils 360 empfindliche NUGAS-Behälter. Diese Treibstoffbehälter waren für die SZ-1 vorgesehen, die sich in der Nähe des Solsystems aufhalten soll. Nach einem 40-jährigen Flug benötigt sie, wie schon die SZ-2, einen neuen Vorrat an NUGAS, um nicht alsbald ihrer Mobilität beraubt zu sein. Nach einem Kampf mit Überschweren ist ein Kraftfeldprojektor jedoch beschädigt, was bedeutet, dass die Treibstoffkugel zu detonieren droht, was die Vernichtung der kompletten NU-TRANS-4 zur Folge hätte. Ein nicht hinnehmbarer Verlust für Julian Tifflor, der den NUG-Chief Vounder Crev und seinen Evakuierungsvorschlag lapidar abspeist: "Nein, Chief. Lassen sie sich etwas anderes einfallen. Ich gebe den Raumer nicht auf."

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Auf Denmork II kommt Thure Pasker einer Verschwörung in der Regierung auf die Spur, welche die religiösen Auswüchse des Vhrato-Kults nur dazu nutzt, sich selbst zu bereichern, und dazu unbequeme Leute liquidieren lässt. Als sich Rhodan als Vhrato geheimnisvoll per Hyperfunk auf Denmork II ankündigt, beschließt der Vhratone Olof Enaskat, ihn als gleichen Betrüger abzustempeln, der schon auf Enjock vertrieben wurde, obwohl eben dieser Betrüger mit seiner MARCO POLO-Imitation bereits vernichtet worden war. Thure hätte diese Entwicklung nicht wissen dürfen, somit soll auch er im Konverter verschwinden. Er wird jedoch von einigen Leuten gerettet, die sich die Opposition nennen.

Rhodans prunkvoller Auftritt vor der Bevölkerung der Hauptstadt, der von Galto Quohlfahrt angekündigt wird, versinkt im Chaos. Die Menschen halten ihn nach Informationen der Regierung für einen Betrüger, andere vergöttern ihn nach wie vor als Vhrato. Menschen entern den Leichten Kreuzer KOLTEY, mit dem Rhodan gelandet ist. Derweil entpuppt sich die Opposition nicht als Rebellion gegen die korrupte Regierung der Vhratonen, sondern als organisierter Untergrundputsch, der mächtige Vhratonen wie Olof Eneskat in den derzeitigen Wirren auslöschen will. Angezettelt hatte dies der Absolute Vhratone Aralf Ogneman, der sich der leidigen Amtsmänner entledigen will. Thure Pasker gelingt es, Mentro Kosum auf der KOLTEY zu warnen, dass die Laren informiert worden seien.

Das Chaos wird schnellstmöglich beseitigt, die KOLTEY startet zurück in den Weltraum, der Test kann als gescheitert angesehen werden. Einen noch schwereren Schlag musste Rhodan jedoch selbst erfahren. Die junge Generation der Menschen sieht in ihm lediglich eine geschichtliche Persönlichkeit, eine Legende. Sie sieht in Rhodans Rückkehr keine Besonderheit. Die Menschen legen auch kaum Wert darauf, dass er als Retter die Diktatur der Laren abwirft, die sie durch den Status quo ohnehin kaum spüren. Rhodan erfährt von Atlans Abkommen mit den Laren, das er nicht akzeptabel findet. In seiner Verbitterung schießt er über das Ziel hinaus: "Die Bedingungen eines Status quo anzuerkennen, bedeutet für mich eine Kapitulation".

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Anstatt Vounder Crev hatte Tifflor eine Idee. Mit Desintegratoren wird ein Tunnel durch das Schiffsinnere zur Außenhülle geschaffen, durch den der explosive Kugelbehälter die NU-TRANS-4 verlassen soll. Da er zu schwer für jegliche Traktorstrahlen ist, wird ein kleiner, nuklearer Sprengkopf den abgeschirmten Behälter aus dem Schiff katapultieren, bevor dieser explodiert. Der Plan funktioniert, und die NU-TRANS-4 setzt ihren Weg Richtung SOL fort, trifft kurz darauf jedoch die KOLTEY, die ebenfalls auf dem Rückweg ist. Es gibt ein herzliches Wiedersehen zwischen Julian Tifflor, Rhodan und den anderen Mutanten und Unsterblichen. Man tauscht Erinnerungen an das Erlebte aus, doch als das Gespräch zwischen Rhodan und Tifflor auf das NEI und die weitere Vorgehensweise gegen die Laren kommt, ist die Kluft, die sich über 120 Jahre aufgebaut hat, nicht mehr zu übersehen.