Liquitiv

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Liquitiv war ein Likör, der um das Jahr 2090 bekannt wurde. Er wurde als Wundertrank – als eine Art Jungbrunnen – angepriesen, der zellregenerierend und damit verjüngend wirkte. Sein drogenartiges Suchtpotenzial mit tödlichem Ausgang führte das Solare Imperium an den Rand des Untergangs.

Herkunft und Herstellung

Liquitiv basierte auf den Sekreten der beiden Rüsseldrüsen des Schlammbohrers vom Planeten Okúl. Die Sekrete der beiden Drüsen waren hochwirksame Zellerneuerungsmittel. Sie waren chemisch identisch, jedoch ließ das Sekret der zweiten Drüse UV-Licht in geringerem Maße durch. Das Sekret, getrennt nach den beiden Rüsseldrüsen, wurde gereinigt und einem likörähnlichen alkoholischen Getränk beigemischt. (PR 111) Alle Versuche, den Schlammbohrer in Gefangenschaft zu züchten, misslangen. Somit musste das Sekret von freilebenden Tiere gewonnen werden. (PR 110 E)

Das Getränk war in durchsichtigen Plastikfläschchen zu je 2 cl erhältlich. Sie trugen kein Etikett, nur der fluoreszierende Aufdruck »Liquitiv« verriet den Inhalt. Verschickt wurden die Flaschen in Kartons zu je 25 Flaschen auf Paletten mit je 80 Kartons, also 2000 Flaschen je Palette. (PR 109)

Anmerkung: Die auf Lepso Anfang 2103 erhältlichen Fläschchen trugen ein violettgelbes Etikett. (PR 108 E)

Jedem Karton lag ein Hinweiszettel mit folgendem Satz bei: (Zitat) »[...] Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, dass eine Unterbrechung der Kur den gesamten Verjüngungsprozess in Frage stellen kann. Ob dadurch auch noch gesundheitliche Schäden auftreten können, hängt von der Konstitution eines jeden einzelnen ab. [...]« (PR 109, S. 10)

Wirkung

PR0108Illu 1.jpg
Liquitiv-Süchtige im Endstadium
auf Lepso

Heft: PR 108 – Innenillustration 1
© Heinrich Bauer Verlag KG

Nach dem Genuss von Liquitiv fühlte sich der Konsument, als könne er Bäume ausreißen. Er war von unbändiger Energie erfüllt, rastlos und hyperaktiv. (PR 108 E) Nach Konsum der dritten Dosis kam es zur körperlichen Verjüngung. (PR 109 E) Die Droge machte nach vier- bis fünfmaliger Einnahme süchtig. (PR 108 E)

Liquitiv war an sich nicht giftig. Untersuchungen süchtiger Terraner erbrachten das Ergebnis, dass die Substanz erst durch ein im Magen vorkommendes Ferment zum Nervengift wurde. (PR 110 E) Es wurde festgestellt, dass das Lyl-Ferment als Katalysator bei der Umwandlung des Sekrets der zweiten Rüsseldrüse fungierte. Das Nervengift löste eine unheilbare Sucht aus und schädigte Nervenbahnen. (PR 111 E) Die alle zwei bis drei Tage benötigte Dosis betrug 20 ml. Der Süchtige bemerkte die Schädigung der Nerven erst zwei bis drei Tage nach Absetzen des Likörkonsums in mit der Abstinenz-Dauer zeitlich gesteigertem Umfang.

Wurde das Liquitiv abgesetzt, traten nach spätestens sechs Tagen Ermattungserscheinungen ein. Anschließend kam es zur geistigen Zerrüttung. (PR 108 E) Nach vier Wochen, die der Süchtige in geistiger Umnachtung verbrachte, trat in der Regel der Tod ein. (PR 109 E)

Selbst bei regelmäßigem Liquitiv-Konsum kam es nach zwölf Jahren und vier Monaten terranischer Zeitrechnung ab Einnahme der ersten Dosis (PR 110 E) zum extrem schnellen körperlichen Verfall. Bei den Betroffenen sank die Gesichtshaut ein, die Wangenknochen traten deutlich hervor, und Beobachter hatten den Eindruck, als erblickten sie binnen Minuten einen gelblich-grauen Totenkopf. Die Zähne verfärbten sich schmutzig-braun, die Augen wurden glasig. (PR 108 E)

Geschichte

Entwicklung und Vertrieb

Der Liquitiv-Wirkstoff wurde von Dr. Edmond Hugher entdeckt. (PR 109 E) Die Droge wurde von den Antis mithilfe der Aras und federführend von Hugher entwickelt. Als die Möglichkeiten des Liquitivs erkannt wurden, beschloss der Báalol-Kult einen Langzeitplan zur Destabilisierung des Solaren Imperiums und des Großen Imperiums. Zunächst wurde im Jahre 2090 eine Liquitiv-Form ohne Suchtmacher auf den Markt gebracht. Nur das Sekret aus der ersten Drüse wurde zur Herstellung verwendet.

Durch Expertisen zahlreicher Ärzte und Kliniken wurden die positiven, nebenwirkungsfreien Effekte des Liquitiv-Konsums bestätigt. (PR 110 E) Weder die arkonidischen noch die terranischen Behörden fanden Einwände gegen die Zulassung des Verjüngungsmittels. Nach erfolgter Zulassung wurde dem Liquitiv nun auch das Sekret aus der zweiten Drüse beigemischt. Da die negativen Auswirkungen des Liquitivs bei regelmäßiger Einnahme erst nach mehr als zwölf Jahren offensichtlich wurden, wuchs die Anzahl der Konsumenten im Laufe der Jahre dramatisch und betrug schließlich mehrere Milliarden. (PR 111)

Die Báalols vertrieben das Liquitiv mit Hilfe der Springer über den Planeten Cinema im Lorraine-System. Auf Lepso wurde Liquitiv zuerst in Restaurants ausgeschenkt. Nach circa zwölf Jahren verhundertfachte sich der Umsatz praktisch von einem Tag zum anderen. Der Likör war überall auf Lepso frei erhältlich. Einige Monate später kam Liquitiv auch auf Terra in den Handel. (PR 108 E)

Hugher leitete unter seinem Führungsmann Tu-poä die Produktion und Herstellung vom Báalol-Tempel auf Lepso aus. Es gab mindestens drei weitere große Umschlagplätze für Liquitiv in M 13. (PR 109 E) Der Hauptproduktionsstandort blieb auf Okúl. (PR 110 E)

Die Endabfüllung auf Lepso war in den Sektor TT-1 im Cif-Gebirge unter der Leitung von Dr. Nearman ausgegliedert. (PR 109 E)

Entdeckung und Jagd auf die Hintermänner

Anfang 2103 traten auf Lepso die ersten Fälle des plötzlichen körperlichen Verfalls nach 12,3 Jahren Liquitiv-Konsum auf. Die Báalols ließen die Betroffenen noch lebend oder bereits tot von Springern oder Angehörigen der Sicherheitskräfte aufgreifen und in den Báalol-Tempel in der Sukkussum-Wüste bringen. Dort wurden die Lebenden interniert und dämmerten ihrem Ende entgegen. (PR 108 E)

Dr. Armin Zuglert, ehemaliger Mitarbeiter von Edmond Hugher und Süchtiger der ersten Stunde, kam dem Geheimnis der Droge auf die Spur. Er setzte einen Notruf ab, wurde jedoch ebenfalls von der explosiven körperlichen Veränderung ergriffen und zum Tempel gebracht. Sein Notruf rief die Abteilung III der Solaren Abwehr auf den Plan. Die Agenten Ron Landry und Larry Randall folgten auf Lepso der Spur der Abtransportierten. Als Süchtige getarnt gelangten Landry und weitere Agenten in den Tempel. Zuglert und einige Dutzend süchtige Terraner wurden befreit. Auf Terra erkannte Nike Quinto auf einem von Zuglert erhaltenen Foto Hughers das Gesicht von Thomas Cardif. (PR 108)

Schnell wurde klar, dass Liquitiv bereits auf zahlreichen terranischen und arkonidischen Welten konsumiert wurde, und dass die Drogensucht in den meisten Fällen tödlich endete. Perry Rhodan und Atlan verboten den Verkauf von Liquitiv in ihren Herrschaftsbereichen und ließen die gesamten Bestände beschlagnahmen. (PR 109 E) Geringe Mengen der Droge waren noch auf dem Schwarzmarkt erhältlich. (PR 110 E) Lepso wurde als vermeintlicher Hauptumschlagplatz von einer terranisch-arkonidischen Flotte blockiert. Die Regierung von Lepso rief andere Völker gegen die Besatzer zu Hilfe. Viele Interessengruppen, insbesondere aus dem arkonidischen Einflussbereich, sagten ihre Hilfe zu. Flottenverbände der Überschweren griffen an, wurden aber von den arkonidischen Robotraumern unter hohen Verlusten zurückgeschlagen. Die Terraner besetzten die wichtigsten Städte Lepsos und nahmen die Regierungsmitglieder fest. Dann gingen sie gegen den Báalol-Tempel vor. Die Antis hatten die Produktionsstätten jedoch bereits geräumt und das wichtigste Inventar vernichtet. Die kurz darauf eindringenden Terraner nahmen an, dass hier lediglich kleinere Mengen Liquitiv hergestellt worden waren. Kurz zuvor hatten die Antis Thomas Cardifs Hypnoblock entdeckt und aufgehoben. Mit einem Raumschiff, das durch einen paranormal aufgeladenen Schutzschirm gesichert war, flohen circa 150 Antis und Cardif spurlos von Lepso. (PR 109 E)

Über 50 Millionen Terraner waren Anfang April 2103 süchtig. (PR 110 E) Wenige Tage später waren es bereits mehr als 200 Millionen allein auf Terra. (PR 111 E) Sie bedrohten die öffentliche Ordnung durch Plünderungen und Gewaltanwendungen massiv. Rhodan musste das im Solaren Imperium erlassene Verkaufsverbot für Liquitiv deshalb wieder aufheben. Gleichzeitig wurde verstärkt nach einem Gegenmittel geforscht und eine Aufklärungskampagne wurde gestartet. (PR 110 E) Da auf dem Schwarzmarkt astronomische Preise für Liquitiv-Flaschen verlangt wurden, ließ Rhodan alle auf Lepso vorgefundenen Vorräte gratis verteilen. (PR 111 E)

Der auf Lepso aufgegriffene Dr. Nearman, ehemaliger Leiter von TT-1 und selbst Liquitiv-Abhängiger, brachte die Solare Abwehr auf die Spur von Okúl. Die Antis auf Okúl wurden von der Invasion von 5000 Eliteraumsoldaten der IRONDUKE völlig überrascht und mussten ihre Kuppelstationen nach verlustreichen Kämpfen räumen. Rhobal und weitere Antis sowie Thomas Cardif flohen mit einem U-Boot (PR 110 E) in eine unterseeische Station im Gipfel eines Unterwasserberges. Etliche Tage fahndeten die Terraner erfolglos nach den Flüchtigen. Erst als Rhodan mit der Vernichtung des gesamten Planeten mit Arkonbomben drohte, nahm Cardif Kontakt mit ihm auf. Er schlug – für Rhodan überraschend – ein persönliches Treffen vor und deutete an, zur Versöhnung mit seinem Vater bereit zu sein. Doch Cardif stellte seinem Vater eine Falle und kidnappte ihn. In der Unterseestation wurde Rhodan die Persönlichkeit von Thomas Cardif aufgepfropft, während Cardif die Identität Rhodans übernahm. Cardif hatte Rhobal davon überzeugt, den Liquitiv-Plan fallen zu lassen und stattdessen die Unterwanderung des Solaren Imperiums einem ausgetauschten Rhodan zu überlassen. Durch einen ausgeklügelten Plan gelang es Cardif-Rhodan, sich von den Terranern befreien zu lassen, während Rhobals Antis mit dem echten Rhodan von Okúl fliehen konnten. (PR 111)

Gegenmittel Allitiv

Parallel zu den Geschehnissen auf Okúl brachte die ANTILLEN 5000 Schlammbohrer nach Terra. Dort brach unter der Leitung von Prof. Wild eine fieberhafte Suche nach der Wirkungsweise des Liquitivs aus. Erst der Einsatz des UV-Hormotroskops brachte den Nachweis, dass die zweite Drüse ein leicht abgewandeltes Sekret produzierte. Ferment-Spezialisten entdeckten dann den Katalysatoreffekt des Lyl-Ferments. Damit wurde auch klar, dass eine schnelle Lösung für ein Gegenmittel in weite Ferne gerückt war. Doch dann kam Cardif-Rhodan mit dem Rezept für das Gegenmittel Allitiv nach Terra, um eventuelle Anfangsverdachte hinsichtlich seiner Person und der ihm ungewohnten Rolle zu zerstreuen. (PR 111)

Das Allitiv wurde in einer bis dato nie dagewesenen Kooperation mit den Aras in Form von Kapseln hergestellt. Die Großproduktion lief nach 27 Tagen an. Produziert wurde auf Terra, Aralon und sechs weiteren Welten der Aras. Von dort brachten die schnellsten Raumschiffe das Gegenmittel zu den Milliarden Süchtigen im Solaren Imperium und Großen Imperium. (PR 111)

Allerdings gab es für die Personen, die das Liquitiv seit mehr als zehn Jahren genossen haben, keine Rettung mehr, da sich das geschädigte Nervensystem nicht mehr regenerieren ließ. Doch auch die Konsumenten, die geheilt werden konnten, litten vereinzelt an verschiedenen neurologischen Störungen. Der Heilungsprozess ging oft unter starkem Nervenfieber vor sich. Das individuell unterschiedlich auftretende Nervenfieber ließ sich bekämpfen, nicht aber die in manchen Fällen überraschend auftretenden vasomotorischen Lähmungen. Jene Nerven, welche die Weite der Blutgefäße und den Blutdruck bestimmen, schienen einfach abzuschalten, und widerstanden oft jedem Versuch, ihre Funktionen erneut in Tätigkeit treten zu lassen. (PR 111)

Quellen

PR 108, PR 109, PR 110, PR 111, PR 112