Favadarei

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Die Favadarei waren die Bewohner des Planeten Faland und entstammten dem Volk der Fato'Fa.

PR2605.jpg
Heft: PR 2605
© Heinrich Bauer Verlag KG

Erscheinungsbild

Favadarei waren in etwa humanoid, jedoch größer als Terraner. Eine Körpergröße von dreieinhalb Metern war keine Seltenheit. Sie hatten einen sehr schlanken, flexiblen Körperbau. Ihre kleinen, knollenförmigen Köpfe hatten kein Gesicht im eigentlichen Sinne. Der Mund innerhalb dieser Kopfknolle wurde von einem sogenannten Sprechsegel gebildet, über das die Favadarei die Laute ihrer Sprache abgeben können. Optische Informationen erhielten die Favadarei über eine Sinneskrone mit Sichtzacken. Ihre Arme und Beine teilten sich unterhalb des Ellenbogens beziehungsweise des Knies. Die geteilten Arme liefen in einem sogenannten Greifgeflecht aus, die Beine in einem sogenannten Vierfuß. (PR 2605, PR 2606)

Favadarei waren prinzipiell eingeschlechtlich-männlich. Nur wenn sie sich dafür entschieden, Kinder zu gebären, konnten sie willentlich in das weibliche Geschlecht überwechseln. Da die Phase der Schwangerschaft, Entbindung und Kindeserziehung sie aber davon abhielt, als Erfinder tätig zu sein, waren sie bemüht, möglichst schnell wieder in das männliche Geschlecht überzuwechseln. (PR 2605)

Charakterisierung

Die Favadarei waren ein Volk von Erfindern. Unabhängig von der Aufgabe, die ein Favadarei sonst noch in der Gemeinschaft wahrnahm, beschäftigte er sich auch noch nebenbei oder hauptberuflich mit Erfindungen. Dabei konnte ein Favadarei mit seinen Erfindungen verschiedene Grade erreichen, die Kompetenzen genannt wurden. Die höchste jemals erreichte war dabei die VI. Kompetenz. Gescheiterte Erfindungen wurden zeremoniell beerdigt, besonderns wichtigen gescheiterten Erfindungen war dabei eine Bestattung auf dem Feld Qaschli vorbehalten. (PR 2605)

Bekannte Favadarei

Gesellschaft

Die Favadarei waren Vegetarier und ein ausgesprochen friedliebendes Volk. Da es auf Faland außer auf dem Kontinent Povgheuc kaum natürliche Feinde gab, hatten sie bis zum Jahr 1469 NGZ nur einige wenige primitive Waffen entwickelt. Die Favadarei arbeiteten gerne in Gruppen zusammen, wobei jeder mit anfasste, und waren in Clans organisiert. Einer der bekanntesten Clans war der Blas-Clan, zu dem auch Shimco Patoshin und Blaspa Antublas gehörten. (PR 2605)

Religion

Das kulturelle Heiligtum der Favadarei bildete das sogenannte Totenhirn in der Totenstadt Amgheuc auf Faland. Hier wurden die Gehirne aller verstorbenen Favadarei gesammelt und von Gheucen, wurmartigen Tieren, gepflegt. Die Gheucen wurden wiederum von Gheucen-Hütern genannten Favadarei betreut. (PR 2605)

Sprache

Die Sprache der Favadarei wurde als Famund bezeichnet, wobei es sich hierbei um einen Oberbegriff für zwei unterschiedliche Sprachen handelte. Bei Tage sprachen die Favadarei das Tag-Famund, bei Nacht das Nacht-Famund. Auch Eigennamen hatten zwei Namensbestandteile: der erste Namensbestandteil war der Name, mit dem sich Favadarei untereinander bei Tage ansprachen, der zweite Namensbestandteil wurde nachts verwendet. Es galt als unerhört, bei Tag Worte der Nachtsprache zu verwenden und umgekehrt. Die Zeit um Sonnenauf- und Untergang bezeichneten die Favadarei als die Stillen Grade. Während dieser kurzen Zeitspanne wurde überhaupt nicht gesprochen. (PR 2605, PR 2606)

Sternenfall

Als Sternenfall wurde bei den Favadarei der Zeitpunkt in der Geschichte bezeichnet, als ihre Welt in die Anomalie versetzt wurde. Allerdings wussten die Favadarei nichts von dieser Versetzung, alles, was sie mitbekommen hatten, war die damit verbundene Veränderung, nämlich, dass die bekannten Sternenbilder verschwanden und ihr Platz am Nachthimmel von einigen wenigen Sternen eingenommen wurde. Daher auch der Begriff Sternenfall. Über die Zeit ging bei den Favaradei auch die Erinnerung an den genauen Zeitpunkt dieses Ereignisses verloren. (PR 2605)

Später wurde der Begriff Sternenfall auch als Losungswort für den Wächter verwendet, der den Übergang von Faland zum Shath regelte. (PR 2605)

Übergang zum Shath

Der Übergang von Faland zur Planetenbrücke Shath war in der Gesellschaft und Kultur der Favadarei von besonderer Bedeutung. Solange die überlieferte Geschichte der Favadarei zurückreichte, war es noch keinem Favadarei gelungen, diesen Übergang zu erreichen oder gar auf die Planetenbrücke überzuwechseln. Umso mehr stellte dieser Übergang eine Herausforderung und ein hohes Ziel bei den Favadarei dar. Ihren Legenden zufolge musste dafür ein Fahrzeug konstruiert werden, das den Namen FATROCHUN trug, allerdings war es noch keinem Favadarei gelungen, ein solches Fahrzeug zu konstruieren, und die Favadarei hatten auch keine rechte Vorstellung davon, wie ein solches Fahrzeug auszusehen hätte. (PR 2605)

Auch gab es Favadarei, die sich theoretisch und praktisch mit der Winterstummheit genannten Umgebung um den Übergang zum Shath beschäftigten. Diese Favadarei wurden Shathologen genannt. Der führenden Shathologe des Jahres 1469 NGZ war Kulslin Finukuls. Es hatte auch Expeditionen zum Übergang zum Shath gegeben, bei denen die Favadarei Informationen über die Eiswüste der Winterstummheit und die dort lebende Tier- und Pflanzenwelt gesammelt hatten, ohne den Übergang selbst jemals zu erreichen. Für diese Expeditionen hatten die Favadarei den sogenannten Nordanzug konstruiert, der mit internen Heizaggregaten vor der Kälte schützen sollte, der aufgrund seines Gewichts den Träger aber auch in seiner Bewegungsfreiheit einschränkte. (PR 2605)

Geschichte

Noch zu Zeiten ALLDARS wurde eine Gruppe aus dem Volk der Fato'Fa im Auftrag der Entität genetisch mit einem technischen Forscherdrang konditioniert. Sie sollte dem sterbenden ALLDAR eine Gruft in der Planetenbrücke Shath erbauen. Nach Abschluss der Arbeiten kam es zu Differenzen zwischen der Allgegenwärtigen Nachhut und den Grufterbauern. Die Gruppe beschloss, auf den südlichen Planeten Faland auszusiedeln. Die Fagesy erlaubten dies nur, nachdem die Abweichler eingewilligt hatten, sich jede Erinnerung an das Leben auf Shath löschen zu lassen. Die Neu-Siedler nannten sich Favadarei und behielten ihren Maschinenbauer-Drang bei, der sozusagen die Erinnerung an ihre alte Tätigkeit widerspiegelte. (PR 2606)

Anmerkung: Diese Informationen sind nicht gesichert und stellen Mutmaßungen der Fato'Fa dar.

Im September 1469 NGZ landete der SKARABÄUS VAHANA, ein Beiboot des Explorers BOMBAY, auf Faland, und die Besatzung nahm Kontakt mit den Favadarei auf. Gemeinsam mit den Favadarei Shimco Patoshin, Blaspa Antublas und Kulslin Finukuls gelang der VAHANA die erste erfolgreiche Reise durch die Winterstummheit des Nordkontinents Povgheuc zur Planetenbrücke Shath. Hier erfuhr man von der Existenz der Fato'Fa und dass die Favadarei von den Fato'Fa abstammten. Außerdem erfuhr man von der toten Superintelligenz ALLDAR und ihrer Gruft NIMMERDAR unter dem Stahlschirm in der Stadt Alldar-Shat. (PR 2605, PR 2606)

Nachdem ein Erkundungsteam der VAHANA gemeinsam mit zweien der Favadarei in die Gruft NIMMERDAR eingedrungen war und man dort festgestellt hatte, dass sich ALLDARS Korpus nicht länger dort befand, wurde das Team von der Allgegenwärtigen Nachhut, der Schutztruppe ALLDARS, verdächtigt, den Korpus gestohlen zu haben. Da bekannt war, dass auch Favadarei zu dem Team gehört hatten, das in die Gruft NIMMERDAR eingedrungen war, befahl der Oberste Marschgeber Facao, der Anführer der Allgegenwärtigen Nachhut, einen Vergeltungsschlag gegen die Favadarei des Planeten Faland. Binnen kürzester Zeit hatten die Fagesy der Nachhut alle wichtigen Städte der Favadarei in ihre Gewalt gebracht, wobei viele Favadarei starben. Besonders stark umkämpft war die Stadt Amgheuc und das dort befindliche Totenhirn der Favadarei. Auch hier starben viele Favadarei, die erbittert Widerstand leisteten, und speziell viele Gheucen fielen den Kämpfen zum Opfer. Das Totenhirn selbst wurde von der Nachhut mit Brandsätzen attackiert, ohne dass allerdings größerer Schaden angerichtet werden konnte. (PR 2618)

Nachdem die negative Superintelligenz QIN SHI im Januar 1470 NGZ in die Anomalie vorgedrungen war, begab sie sich unter anderem auch in das Fa-System und stillte ihren Hunger an der dortigen Bevölkerung. Es ist davon auszugehen, dass QIN SHIS Fressattacke, spätenstens aber die kurz darauf stattfindende Entstehung des Neuroversums, gleichbedeutend war mit dem Ende des Volkes der Favadarei. (PR 2698, PR 2699)

Quellen

PR 2605, PR 2606, PR 2618, PR 2698, PR 2699