Mamositu

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Die Mamositu sind ein Volk der Galaxie Hangay, sie gehörten zur Kansahariyya.

PR1320Illu.jpg
Ratber Tostan (rechts) und einige Mamositu
Heft: PR 1320 – Innenillustration
© Heinrich Bauer Verlag KG

Erscheinungsbild und Physiologie

Die Mamositu sind aus Meeresbewohnern hervorgegangen. Sie haben 1,50 Meter lange und circa 40 Zentimeter dicke Walzenkörper mit tief gefurchter grauer Haut. Mamositu haben zwei unterschiedlich lange Beinpaare, so dass der Rumpf halb aufgerichtet ist; der Oberkörper oberhalb der Vorderbeine steht dagegen aufrecht. An den Enden der Beine sitzen Hautlappen, die durch filigrane Knochen stabilisiert werden. Als Greiforgane dienen ihnen vier dünne, elastische Arme, die sich unter dem Schädelansatz beginnen und ebenfalls in feingliedrigen Hautlappen enden. Der fischähnliche Kopf wächst übergangslos aus dem Oberkörper. (PR 1320)

Anmerkung: Der Autor nennt sie dennoch in PR 1320, Kap. 7 »quasi-humanoid«.

Am auffälligsten an den Fischköpfen der Mamositu sind die großen, halbkugelförmig hervorquellenden Augen. An beiden Seiten des Schädelansatzes befinden sich Kiemen, die unter Wasser voll funktionsfähig sind. Der breite Mund wird von knorpeligen Lippen begrenzt und ist mit scharfen Zahnreihen gespickt. Die spitz zulaufende Zunge ist beinahe weiß. (PR 1320)

Die Kiemen dienen auch als Riechorgane. Seitlich des Schädelansatzes befinden sich zusätzlich die Gehörorgane in muschelförmigen Vertiefungen.

Ihre Sprache klingt wie ein heiseres Bellen. (PR 1320)

Fortpflanzung

Die Mamositu sind dreigeschlechtlich. Neben männlichen und weiblichen Wesen gibt es außerdem die Zwischengänger. Diese Neutren transportieren die von den männlichen Mamositu abgegebenen Keimzellen zu den weiblichen Mamositu und befruchten sie dadurch. Die Fortpflanzung hat bei ihnen nichts mit Liebe zu tun, sondern unterliegt wie alles andere auch striktem Kalkül. (PR 1320)

Charakterisierung

Die gesamte Denkweise der Mamositu ist von Geburt an auf Handel und Gewinnmaximierung ausgerichtet. Was sie tun und was sie lassen, hängt ausschließlich von den zu erwartenden Erfolgen und Profiten ab. Nachteile nehmen sie höchstens vorübergehend in Kauf, wenn sie mit späteren Gewinnen rechnen können. Auf ihre Ehrlichkeit kann man sich verlassen, obwohl sie diese nie von einem selbst erwarten. Dagegen kennen sie keinerlei Empathie oder Hilfsbereitschaft. (PR 1320)

Mamositu sind ungemein von sich überzeugt. (PR 1330)

Bekannte Mamositu

Gesellschaft

Anmerkung: Die nachfolgenden Informationen über die Gesellschaftsstruktur der Mamositu beruhen auf den Beobachtungen, die Ratber Tostan im KLOTZ machte. Es gibt keine Anhaltspunkte, inwieweit diese Erkenntnisse auf das gesamte Volk zutreffen.

Politische Struktur

Passend zu ihrem profitorientierten Denken trägt ihr Anführer den Titel Erster Profit-Kalkulator (PR 1320) oder kurz (Profit-)Kalkulator. (PR 1330)

Nebst diesem gehören neun weitere Mamositu dem Kalkulationsrat an, einem hochrangigen Gremium. (PR 1330)

Sitten und Gebräuche

Ihrer Mentalität entsprechend, wird eine feste Zusage als Profit-Wort bezeichnet. (PR 1330)

Mamositu lassen ihren Mund meist offen stehen, dies gilt als Vertrauensbeweis. Sie schließen ihn nur, wenn sie misstrauisch sind – oder wenn sie gerade intensive Gewinnberechnungen anstellen. (PR 1320)

Dieses Verhalten spiegelt sich wider in der gebräuchlichen Redewendung »Offen sei der Mund«, die auch als universaler Gruß verwendet wird. (PR 1320)

Lebensraum im KLOTZ

Die Mamositu bewohnten im Inneren des KLOTZES einen im Vergleich zu anderen Völkern großzügig dimensionierten Bereich, bestehend aus drei riesigen domähnlichen Hallen und fünf kleineren Sälen. Die künstliche Landschaft war entsprechend ihrer natürlichen Bedürfnisse gestaltet, mit Gewässern und Grünzonen und beleuchtet von Kunstsonnen. (PR 1320)

Technik

Die Mamositu verfügen über Computer auf positronischer und psionischer Basis. (PR 1320)

Sie sind keine Kämpfertypen, verfügen aber mit dem Bio-Deformator über eine effektive Offensivwaffe. Thermowaffen sind ihnen dagegen unbekannt. (PR 1320)

Geschichte

Als Mitgliedsvolk der Kansahariyya arbeiteten auch die Mamositu auf das Ziel hin, die Galaxie Hangay aus dem sterbenden Universum Tarkan in das Standarduniversum zu versetzen. Sie betätigten sich insbesondere als Händler, wobei als Handelsware auch Informationen dienten.

Zur Besatzung der NARGA SANT, die um das Jahr 50.027 v. Chr. aus Tarkan kommend die Mächtigkeitsballung Estartu in Meekorah erreichte, gehörten auch Mamositu. Sie waren für den Bereich Versorgung zuständig. (PR 1348)

Einige Jahre nach der Flucht der NARGA SANT aus Estartu trat bei ihnen wie bei allen anderen Besatzungsmitgliedern das Vergesslichkeits-Syndrom auf. Wie die anderen Volksgruppen auch, wurden sie auf Weisung Oogh at Tarkans auf einem eigenen Planeten in M 33 angesiedelt. (PR 1349)

Anmerkung: Später wurde diese Volksgruppe in M 33 von den Ctl-Robotern ausgelöscht. In PR 1338, Kap. 5 werden sie zwar nicht namentlich erwähnt, aber von den 21 Völkern der NARGA SANT überdauerten nur die Kartanin.

Auch an Bord der NARGA PUUR, die Ende September 445 NGZ in das Standarduniversum kam, gab es wieder eine Gruppe Mamositu. Erneut waren sie für die Warenlogistik zuständig. Da sie monatelang ihren Verpflichtungen nicht nachkamen und die Versorgung der ihnen unterstellten Kontorhüter blockierten, wurden sie Ende Juni 446 NGZ von den Traav zur Verantwortung gezogen. Der gesamte zehnköpfige Kalkulationsrat wurde abgeurteilt und augenblicklich erschossen. (PR 1300, PR 1330)

Das Projekt der Galaxienversetzung war 448 NGZ von Erfolg gekrönt: Das letzte Viertel der Galaxie Hangay materialisierte in der Lokalen Gruppe im Standarduniversum. Danach zerfiel die Kansahariyya in zahlreiche kleinere Sternenreiche.

Quellen

PR 1300, PR 1320, PR 1330, PR 1348, PR 1349