Extra Zerebrale Integration

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Die Extra Zerebrale Integration (kurz EZI und davon abgeleitet Ezialismus) ist ein umstrittener, nicht offiziell anerkannter Wissenschaftszweig, der sich mit der (Zitat) »[...] Zusammenfassung aller Gehirnfunktionen zu einem Ganzen [...]« (PR-TB 46 II, S. 21) befasst.

Übersicht

Der Ezialismus zielt darauf ab, die verschiedenen sowohl angeborenen wie auch erlernten Grundfähigkeiten des menschlichen Gehirns durch Willensanstrengung zu einem Ganzen zusammenzuführen; die »Ruhepausen« des Gehirns sollen minimiert werden, um Leistung und Kapazität zu steigern. Ähnlich wie die Nexialisten wollen auch die Anhänger der Extra Zerebralen Integration Generalisten sein, das heißt sie wollen gemäß dem antiken Leitsatz »Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile« alle Wissensgebiete bei ihren Forschungen berücksichtigen und auf diese Weise weit mehr erreichen als der auf einzelne wenige Gebiete spezialisierte Wissenschaftler. Im Gegensatz zu den Nexialisten gehen die Ezialisten hierbei aber oft unkonventionell vor und versuchen durch Improvisation Lösungen für Probleme zu finden, die sich einer streng wissenschaftlichen Herangehensweise verschließen. Damit eng verbunden ist die Hoffnung, dass anfangs scheinbar nutzlose Erkenntnisse sich später als nützlich erweisen können. (PR-TB 46)

Nach Ansicht des »Wirklichen Professors für angewandten Ezialismus«, Professor Flensh Tringel, ist die innere Einstellung zum Ezialismus entscheidend; für einen Erfolg sei es unabdingbar, an den Ezialismus zu glauben. (PR-TB 46 II, S. 34)

Bekannte Werke

Das Standard-Lehrbuch für den Ezialismus ist das Werk »Die Grundelemente der Extra Zerebralen Integration«, erstmals erwähnt im Juni 3442. (PR 543, S. 62)

Eine weitere, bereits im Januar 2425 bekannte Veröffentlichung ist »Die Einflüsse des Ezialismus und der konventionellen Wissenschaften auf das Weltbild von Umtar«. (PR-TB 96 II, S. 97)

Ziele

Die Absichten der Ezialisten sind durchaus ehrenwert; so war ihr Ziel im Jahr 2416, das Chaos abzuwenden, das dem Solaren Imperium zwangsläufig bevorstehe, wenn der Ezialismus nicht die gebührende Beachtung fände. (PR-TB 70)

Akzeptanz

Die meisten Vertreter der klassischen Wissenschaften stehen der Extra Zerebralen Integration skeptisch bis ablehnend gegenüber. Sie sprechen ihr die Wissenschaftlichkeit ab, da sie lediglich die Erkenntnisse anderer Wissensgebiete zueinander füge. Viele sehen die Ezialisten deswegen als Schmarotzer an, die von den Erfolgen anderer profitieren.

Auf der anderen Seite müssen sich Ezialisten auch immer wieder mit überzogenen Erwartungen auseinandersetzen, da sie nicht wie ein Computer alles Wissen aus sämtlichen anderen Fachbereichen parat haben können. Als Allrounder mit fundiertem Allgemeinwissen füllen sie so zumeist die Lücken, die das Spezialistentum auf den technischen Hochschulen und den Universitäten des Solaren Imperiums hinterlassen hat.

Nach Ansicht Reginald Bulls braucht ein Ezialist bestimmte Eigenschaften: (Zitat) »[...] Nur wer einen Schuß Genialität und einen Schuß Wahnsinn, Realitätsbewußtsein und im gleichen Maße Wirklichkeitsentfremdung besitzt, kann ein guter Ezialist werden. [...]« (PR-TB 96 II, S. 47)

Geschichte

Die Extra Zerebrale Integration begann Anfang des 24. Jahrhunderts sehr klein in einer Versuchsstation Iratio Hondros auf einem unbekannten Planeten, die in den Kriegswirren dieser Zeit in Vergessenheit geriet und erst vierundsechzig Jahre später im Jahr 2390 durch ein Explorerschiff entdeckt wurde. Professor Flensh Tringel war der einzige Überlebende und stellte der Explorerflotte seine Dienste daraufhin aus Dankbarkeit zur Verfügung. (PR-TB 46, S. 16–17)

Bis zu seinem vorzeitigen Ableben betrieb er die Ezialistische Abteilung auf der Ex-EZI 1, einem auf Empfehlung von Perry Rhodan eigens für das Projekt EZIALISMUS umgebauten Schweren Kreuzer der TERRA-Klasse. (PR-TB 46)

Professor Tringel war es auch, der Perry Rhodan ein Jahr nach seiner Rettung ein Exemplar einer Veröffentlichung über den Ezialismus mit dem Titel »Psychologie im Gebrauch für ezialistische Methoden« zuschickte. (PR-TB 52, S. 73)

Nach seinem Tod übernahm Dr. Wilma Sarlaya die Verantwortung. Als die Explorerflotte Ende des 24. Jahrhunderts das Experiment mit dem Ezialismus beendete, war dessen Anerkennung als seriöse Wissenschaft in weite Ferne gerückt. Die Ex-EZI 1 fand ihren Ruheplatz auf Terra und wurde in der Wikipedia-logo.pngVictoria-Wüste, am Rande des Victoria-Naturschutzparks, abgestellt. Da staatliche Fördergelder systematisch verweigert wurden, mussten die Ezialisten zur Finanzierung ihrer Ausgaben andere Geldquellen auftun. Sie hatten die Ex-EZI 1 vor der Verschrottung gerettet und richteten in den unteren Decks ihr Museum der Weltraumfahrt ein, das aber nie so gut lief wie erhofft. 18 Jahre lang mussten sie Rate für Rate an die Regierung abstottern, bis sie im Jahr 2416 endgültig die rechtmäßigen Eigentümer wurden. (PR-TB 70)

Deutlich besser entwickelte sich die Auswertung der wissenschaftlichen Erkenntnisse, die sich in über 300 registrierten Patenten seit ihrer Selbstständigkeit niederschlug. Aber auch in diesem Bereich mussten die Ezialisten Rückschläge verkraften wie beispielsweise bei der Entwicklung einer neuen Serie von Androiden, dessen Modell von Koppensnellers V. N. gekauft wurde – der Scheinfirma einer Terrororganisation auf den Molukken, die ihn zu einem Mordandroiden ausbildete. (PR-TB 70)

Im Jahr 2416 beschlossen die Ezialisten, ihren Sitz nach Umtar zu verlegen. Mit einem Paukenschlag sollte ihre umstrittene Wissenschaft den lange erhofften Durchbruch erzielen. Der Plan sah vor, mit der Ex-EZI 1 einen medienwirksamen Pilgerflug nach Umtar zu unternehmen. Dort sollte niemand anderer als Perry Rhodan, der mit den Ezialisten sympathisierte, den Grundstein für das Erste Ezialistische Institut in Maragod legen. Allein die Exklusivrechte für die Berichterstattung brachten eine Million Solar ein. Die von 30 TV-Sendern gebuchte Direktübertragung von dem Start und die geplanten Interviews stellten eine unübertreffliche Propaganda dar. Das Raumschiff ging zwar auf der Reise verloren, aber der Fahrplan für die Gründung des Instituts wurde dennoch eingehalten. (PR-TB 70)

Im Jahr 2419 spielte der Ezialismus außerhalb Umtars kaum noch eine Rolle. Nur auf Terra glaubten zu dieser Zeit noch einige Amateurwissenschaftler an diese Disziplin. (PR-TB 52, S. 73)

Trotzdem überlebte der Ezialismus als eigener Wissenschaftszweig. Im Jahr 3442 gehörte der Ezialist Galzhasta Rouk zur Besatzung von Rhodans Flaggschiff MARCO POLO. (PR 543)

Das Institut auf Maragod war noch im 35. Jahrhundert in Betrieb. Im terranischen Lima befand sich ein Ezialistisches Institut, an dem im Jahr 3443 Professor Demidegeve als Gastdozent wirkte. (PR 558, S. 13ff)

Quellen