Menschen aus der Retorte

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Überblick
Serie: Perry Rhodan-Planetenromane (Band 69)
PR-TB-069.jpg
© Heinrich Bauer Verlag KG
Titel: Menschen aus der Retorte
Untertitel: Sie sind Produkte eines Experiments – und vergessene Kinder der solaren Menschheit.
Autor: H. G. Ewers
Titelbildzeichner: Johnny Bruck
Erstmals erschienen: November 1969
Handlungszeitraum: 2437, 3433, 13.784, ≈1 Mio. n. Chr.
Handlungsort: Refuge
Zusätzliche Formate: Autoren­bibliothek 2

Handlung

Im Jahre 2437 wird der Explorer EX-4489 im Bereich der Materiebrücke zwischen den Magellanschen Wolken überraschend von einem Superschlachtschiff der Okefenokees angegriffen und erheblich beschädigt. Viele Crewmitglieder sterben, und der Linearantrieb und Hyperfunk werden zerstört. Die Überlebenden, geführt von Oberst Professor Lashron Barghes, machen eine Notlandung auf dem achten Planeten der blauen Riesensonne Ubigeir. Fünf Menschen überleben. Sie nennen die Welt mit hoher Schwerkraft Refuge. Es handelt sich neben Barghes um Oberleutnant Sergej Sergejewitsch Babakow, Major Ferdinand Laroche, Captain Miguel Martinez, Leutnant Stardust Meyser sowie den Kadetten Owie Anderson. Zwar sind alles Männer, aber Barghes, Fachmann für Kloning, geht davon aus, mit den Mitteln der Gentechnologie eine Kolonie schaffen zu können.

Tausend Jahre vergehen, und auf Refuge leben 16 Millionen Menschen. Es handelt sich ausschließlich um Klone, die in einer matriarchalischen Gesellschaftsform leben, denn es gibt zehnmal mehr Männer als Frauen. Einst erschütterte der Krieg der Klone den Planeten, aber dieser ist schon lange her, und jetzt hat sich eine sehr friedliche Gesellschaft etabliert. Der gewaltsame Tod ist keine Gefahr mehr, denn von jedem Klon-Bürger gibt es eine ständig aktualisierte positronische IB-Schablone. Stirbt er, genügen wenige Körperzellen, um einen identischen Klon mit allen Erinnerungen zu erzeugen.

Dies erlebt auch Anderson Sidni-Stem, der zusammen mit seinem Mutterbruder in einem Alsatian unterwegs ist, als dieses von einem fremden Fahrzeug zerstört wird. Nach seinem Erwachen sieht sich Anderson einem Mann gegenüber, der sich Lashron Barghes nennt. Anderson wundert sich, denn Vater Lashron ist eigentlich der Name der Zentralpositronik von Refuge, die in einem halbkugelförmigen Gebäude installiert ist. Barghes erklärt Anderson, dass er zunächst nur positronisch wiederbelebt wurde, denn er will aus erster Hand einen Bericht über den Vorfall. Barghes befürchtet, dass Invasoren von einer anderen Welt auf Refuge aktiv sind. Anderson Sidni-Stem soll die Bürger vorbereiten und die Verteidigung organisieren, denn von ihm als Naturwissenschaftlichen Schriftsteller erwartet Barghes eine offene Geisteshaltung. Barghes erzählt auch von der in Vergessenheit geratenen Erde und der ursprünglichen Herkunft der Menschen von Refuge.

Offiziell wird der Vorfall als Unfall bezeichnet. Es gibt weitere entsprechende Vorfälle. Anderson besucht Babakow Irul-Luzie, mit der er zusammenleben will, und beide verbringen die Nacht zusammen. Anderson weiht die Frau ein und überredet sie, gemeinsam Vater Lashron aufzusuchen. Während sie unterwegs sind, wird Großalarm ausgelöst: Fremde Humanoide mit Strahlwaffen und Schwebepanzern greifen Babakow-City an. Sie metzeln brutal die Bürger nieder und zerstören Gebäude. Da die Einwohner nur Betäubungswaffen besitzen, können sie kaum wirksam Widerstand leisten.

Anderson und Irul-Luzie fliehen in Vater Lashrons Kuppel, in Wahrheit das Wrack der EX-4489, während die Stadt in Schutt und Asche sinkt. Vater Lashron sieht nur einen Weg, die Menschen von Refuge zu retten, und zwar muss er die Bewusstseinsschablonen evakuieren, bevor auch die EX-4489 vernichtet wird. Dazu aktiviert er eine Zeitmaschine, die er vor Kurzem fertiggestellt hat. Babakow Betty-Inger, ein Jäger, wird als Ergänzung von Vater Lashron dazugeholt. Dann startet die Zeitreise. Leider kann Vater Lashron nicht kontrollieren, welche Epoche erreicht wird.

Als die EX-4489 wieder materialisiert, ist keine Spur von den Klonstädten zu sehen, aber am Horizont startet ein Raumschiff. Anderson und Babakow erhalten Kampfanzüge, um eine Erkundungsmission durchzuführen. Sie finden ein Landefeld mit einem Gebäude, geraten aber in eine Falle und werden überwältigt. Ein unbekannter Humanoide verhört sie. Dieser spricht ein seltsam verändertes Interkosmo und nennt sich Last-P-29, den Planeten aber Close und die Sonne Time-Trooper. Von einer auf dieser Welt beheimateten Zivilisation hat er nie gehört. Er gibt aber zu erkennen, dass er ein Roboter ist, aus dem Jahre 6980 stammt und dieser Planet eine Isolationswelt für sogenannte Irreguläre ist. Als die beiden Klone ihm von der Invasion erzählen, erkennt Last, dass es sich um eine Gruppe Irregulärer handelt, die einen Zeitstromregulator gestohlen hat und damit geflohen ist. Er will die Verfolgung aufnehmen, und verbündet sich mit seinen ehemaligen Gefangenen.

An Bord der EX-4489 ist Last entsetzt über die primitive Zeitreisetechnologie. Er erwähnt eine Operation Cappin, die dazu geführt haben soll, dass die Menschheit nicht nur den Raum, sondern auch die Zeit bezwungen hat. Außerdem erwähnt er, dass die Sonne Ubigeir im Zuge der Vernichtung des Uleb-Zentralsystems in die Zukunft geschleudert wurde. Das könnte die Erklärung sein, warum die Kolonie auf Refuge nie von Schiffen des Solaren Imperiums entdeckt wurde. Jetzt schreibe man bereits das Jahr 13.784 Relativzeit.

Die Zeitreise schlägt fehl, denn das Schiff landet zu weit in der Vergangenheit. Ein erneuter Versuch führt sie in eine vermutlich 1 Million Jahre entfernte Zukunft. In dieser Zeit bewohnen seltsam tätowierte Humanoide Refuge, die über telepathische Fähigkeiten und andere starke Psi-Kräfte verfügen. Last-P-29 wird von den Fremden vernichtet und die Klone werden gefangen genommen. In der Gefangenschaft treffen sie auf Captain Arroll McEben, einen Spezialisten in Atlans Diensten, der nach ihnen gesucht hat. Gemeinsam gelingt die Flucht zur EX-4489.

Vater Lashron bemerkt, dass die Zeitreisen keineswegs dem Zufall unterworfen waren, sondern jeweils dorthin führten, woran Anderson Sidni-Stem gedacht hatte. Er kann also die Zeitmaschine mental steuern. Die Gegner verfügen nach Auskunft McEbens über 347 Kämpfer und drei Shifts der Marc-Aurel-Klasse. Der Plan ist jetzt, in der Zeit an einen Zeitpunkt vor ihrem ersten Angriff zurückzugehen und die Irregulären so zu überraschen und zu vernichten.

Leider löst dieser Versuch ein Zeitparadoxon aus und negiert die Existenz der Kolonie auf Refuge. Lashron Barghes erkennt, dass alle seine Kameraden starben, bevor er den Biogen-Regenerator, zentrale Komponente des Klonings, fertig stellen konnte. Endet so die Geschichte? Anderson Sidni-Stem löscht seine eigene Existenz in der Positronik aus, in der Hoffnung, das Paradoxon ungeschehen zu machen.

Tatsächlich landet im Juli 3433 eine terranische Expedition auf Refuge und findet das Wrack der EX-4489. Atlan wird hinzugerufen, als eine Befragung der Positronik, die sich Vater Lashron nennt, Hinweise auf Zeitreisen ergibt – und Zeitreisen haben wegen der Bedrohung durch die Cappins im Sonnensatelliten gerade eine erhebliche Bedeutung für Terra. Zwar vertreten einige Wissenschaftler die Meinung, es habe sich nur um positronische Fiktionen gehandelt, aber Atlan erkennt, dass dies nicht sein kann – wie sollte Lashron denn dann jemals von Cappins, einem der größten Geheimnisse der Gegenwart, gehört haben? Die genauen Umstände des Zeitparadoxons werden nie geklärt.

Auf jeden Fall befindet sich das Ubigeir-System jetzt in der Relativgegenwart, und Atlan will mit allen Mitteln Vater Lashron helfen. Er lässt aus den Gräbern der toten Crew Körperzellen entnehmen, damit Lashron eine Klonzivilisation aufbauen kann. So erfüllt sich vermutlich die Geschichte selbst.

Anmerkungen

  • Es bleibt rätselhaft, warum durch das Zeitparadoxon die Erinnerungen Vater Lashrons nicht ausgelöscht wurden, und warum Lashron Barghes zwar mit der Positronik der EX-4489 verschmolz, jedoch nie das Kloning in die Tat umsetzte. Ebenso rätselhaft bleibt, warum dadurch auch die Existenz von Errol McEben nichtig gemacht wurde. Aus seiner Sicht unternahm er ja lediglich eine Reise in seine subjektive Vergangenheit.
  • Eine weitere Unstimmigkeit ist, dass nach diesem Zeitparadoxon das Ubigeir-System nicht (!) in die potentielle Zukunft verschlagen worden ist, wie das ja durch die Kampfhandlungen zwischen Uleb und Okefenokees ausgelöst worden war.

Personenregister

Lashron Barghes Oberst; Doktor der Kosmobiologie, Kosmomedizin und philosophischen Extrapolation und Kommandant der EX-4489
Sergej Sergejewitsch Babakow Oberleutnant; Chefingenieur und Spezialist für fremde Technologien
Ferdinand Laroche Major; Subenergetiker und Kosmosematiker; Besatzungsmitglied der EX-4489
Miguel Martinez Captain; Hyperenergetiker und Sonnenphysiker; Besatzungsmitglied der EX-4489
Stardust Meyser Leutnant; Kosmogeologe und Kosmoanthropologe; Besatzungsmitglied der EX-4489
Owie Anderson Kadett; Besatzungsmitglied der EX-4489
Anderson Sidni-Stem Schriftsteller und Zeitreisender
Vater Lashron
Babakow Irul-Luzie Leiterin eines Transportunternehmens
Babakow Betty-Inger Jäger und Ehemann Luzies
Last-P-29 Perfektioniertes Nachfolgemodell eines Posbis aus dem Jahre 13.784
Arroll McEben Captain der terranischen Raumflotte
Atlan Lordadmiral der USO