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Dieser Artikel befasst sich mit dem Überschweren. Für weitere Bedeutungen, siehe: Leticron (Begriffsklärung). |
Der Pariczaner Leticron war während der Herrschaft des Konzils der Sieben Erster Hetran der Milchstraße.
Erscheinungsbild
Mit 1,98 Metern Größe und 1,85 Metern Schulterbreite war er unter seinesgleichen ein Riese. Er besaß eine gelbliche Hautfarbe und ein breites Gesicht. Seine Haare waren tiefschwarz, glatt, glänzend, sehr lang und im Nacken zu einem dichten Knoten gebunden. (PR 663, PR 668)
Der Überschwere hatte seinen gewaltigen Körper unter perfekter Kontrolle, seine Bewegungen wirkten geschmeidig und erinnerten an jene von Raubkatzen. (PR 663)
Leticron trug meist ein unsichtbares Haarnetz, das mit irisierenden Howalgonium-Kristallen durchsetzt war. Sein Haarknoten war von einem kostbaren Band aus flexiblem Metall durchflochten. (PR 689)
In seinen späten Lebensjahren zeigte sein Gesicht deutliche Spuren des Alterns: Es war aufgeschwemmt, die Augen verschwanden hinter Wülsten und Falten. Leticron hatte auch ein paar schadhafte Zähne. (PR 709, S. 21)
Charakterisierung
In jungen Jahren besaß Leticron noch ein gewisses Maß an Idealen, wäre so zum Beispiel wohl nicht zu kaltblütigem Mord in der Lage gewesen. Später wandelten sich seine Ansichten. Er sah andere Lebewesen als Insekten, bloße Ergebnisse biochemischer und physikalischer Gesetzmäßigkeiten. Sich selbst sah er dagegen ob seiner Parafähigkeiten als über anderen Lebewesen stehend. (PR 663)
Nach außen gab er sich überwiegend überaus höflich: Seine Art war die eines gebildeten Siganesen: er lachte niemals brüllend, machte keine plumpen Scherze, hatte beste Manieren und war in allen Dingen elegant – nur nicht in seinem Charakter. Leticron galt als absolut skrupellos und machtbesessen. (PR 663, PR 668)
Fähigkeiten
Leticron verfügte über drei Parafähigkeiten:
- Leticron wusste dank dieser Fähigkeit, was andere Intelligenzen planten. Voraussetzung war lediglich, dass er bereits einmal Kontakt mit dem betreffenden Wesen hatte und es sich nicht weiter als fünf Lichtjahre entfernt aufhielt. (PR 663)
- Diese Paragabe bewirkte, dass Leticron selbst von ihm gegenüber feindlich eingestellten Lebewesen bewundert wurde. (PR 663)
- Als Hirnoffensor konnte Leticron andere Lebewesen dazu zwingen, den momentanen Gedankengang fallen zu lassen und an etwas komplett anderes zu denken. Als z. B. der USO-Spezialist Walter Kendall ihn am 1. Juli 3459 erschießen wollte, brachte Leticron ihn dazu, stattdessen sein Glas zu füllen und nutzte die Gelegenheit, um ihm das Genick zu brechen. (PR 663)
Diese Fähigkeiten hatten allerdings auch ihre Grenzen, so schien z. B. der Verkünder der Hetosonen Hotrenor-Taak zumindest gegen die Überzeugungsinjektor-Fähigkeit immun. (PR 663)
Geschichte
Frühe Jahre
Als Jugendlicher täuschte Leticron dem Naat-Terraner-Mischling Nos Gaimor gegenüber Freundschaft vor, um dessen Stärke auszunutzen. Gaimor durchschaute schließlich die wahren Absichten des Überschweren, brachte ihn dazu, sich zu betrinken, und besiegte den Betrunkenen im Zweikampf. Dies sollte Leticron dem Naat noch Jahre später übel nehmen. (PR 663)
Später besuchte Leticron eine Weltraumakademie für Umweltangepasste. Hier begegnete er Quanta Chierson und pflegte ein intimes Verhältnis mit der Ertruserin. (PR 663)
Leticron erwarb einen Roboter namens Quicklab und machte ihn zu seinem Vertrauten. In späteren Jahren gefragt, warum er ausgerechnet einen Roboter als Vertrauten wählte, gab Leticron als Grund schlicht an, dass er sich auf ihn verlassen konnte. (PR 663)
- Anmerkung: Am 1. Juli 3459 befand sich Quicklab seit 18 Jahren im Besitz des Überschweren, was bedeutet, dass der Roboter irgendwann zwischen 2. Juli 3440 und 1. Juli 3441 erworben wurde.
Ende Mai 3459 ergriff der nun 44 Jahre alte Leticron in einer weniger als zwölf Minuten andauernden Revolution die Macht im Punta-Pono-System und wurde zum neuen Corun of Paricza. Er plante, weitere Sonnensysteme zu erobern, sich selbst einen Zellaktivator zu sichern und schließlich das Amt des Ersten Hetrans der Milchstraße von Perry Rhodan zu übernehmen. Als Corun of Paricza stand ihm zur Verwirklichung seiner Pläne eine Flotte von 8000 Walzen- und Kugelraumschiffen zur Verfügung. (PR 663)
Kampf um das Amt des Ersten Hetran
Am 1. Juli 3459 erfuhr Leticron, dass der Bluff um die vorgetäuschte Hinrichtung Atlans durch Perry Rhodan von den Laren durchschaut worden war und sah seine Chance gekommen. Zunächst ließ er den für die Überwachung der Geschehnisse auf Paricza zuständigen USO-Spezialisten Walter Kendall zu sich bringen und tötete ihn. Danach machte er sich mit 5000 Raumschiffen auf, um etwaige Konkurrenten um das Amt des Ersten Hetrans auszuschalten. Anschließend wollte er sich selbst den Laren als würdigen Nachfolger Rhodans anbieten. (PR 663)
Nachdem dem Mord an Carsoner Airhahn und der Einschüchterung Aifar von Saminiens erkannte Leticron, dass er nicht alle potenziellen Mitbewerber um das Amt des Ersten Hetrans bereits im Vorfeld ausschalten konnte. Es gab einfach zu viele Bewerber, und so entschloss sich der Überschwere, nur noch gegen Nos Gaimor vorzugehen und danach zur Flotte der Laren zu fliegen. Doch als Leticron im Ardin-System ankam, hatte Gaimor das System bereits verlassen, und so machte sich auch Leticron auf den Weg. (PR 663)
Als er am 5. Juli 3459 bei den Laren ankam, vertrieb er mehr als die Hälfte der sich dort befindenden Bewerber durch Androhung von Gewalt. Quicklab sollte dann eine Bombe an Bord des Raumschiffes des Blues Tarnac schmuggeln und zur Explosion bringen. Das würde auch zur Vernichtung des Roboters führen, dem er aufgrund gehäuft merkwürdigen Verhaltens nicht mehr vertraute. (PR 663)
Quicklab weigerte sich tatsächlich, den Auftrag auszuführen. Die von Leticron ausgehenden parapsychischen Impulse hatten allem Anschein nach im Laufe der Jahre die Biopositronik des Roboters verändert, Quicklab hatte einen Selbsterhaltungstrieb entwickelt und wollte nicht sterben. Letricron gelang es, den Roboter so zu überzeugen, dass dieser wieder seiner Programmierung folgte und die Bombe an Bord des Bluesraumers zündete, wobei er sich selbst vernichtete. (PR 663)
Leticron wollte künftig darauf verzichten, Spezialroboter in seiner Nähe einzusetzen. (PR 663)
Hotrenor-Taak grenzte nun den Bewerberkreis auf drei Personen ein: Spanger, Gaimor und Leticron. Leticron wurde von den Hyptons bevorzugt, den Verkünder der Hetosonen erinnerte dieser jedoch zu sehr an Rhodan und er favorisierte deshalb Gaimor. Wem das Amt letztendlich zugesprochen würde, sollte in Zweikämpfen entschieden werden. (PR 663)
Diese entschied Leticron aufgrund seiner körperlichen Überlegenheit und einiger wohlüberlegter Schachzüge zu seinen Gunsten. Spangers Leben wurde dank Hotronor-Taaks Eingreifen verschont, Gaimor starb im Zweikampf. Leticron selbst wurde schwer verletzt. (PR 663)
Zunächst wurde Leticron jdoch die Anerkennung als neuer Erster Hetran von Hotrenor-Taak vorenthalten. Letztendlich musste sich der Verkünder der Hetosonen aber dem Wunsch der Hyptons beugen und dem Überschweren das Amt zuerkennen. Unmittelbar danach brach der schwer verletzte Leticron ohnmächtig zusammen. (PR 663)
- Anmerkung: Die diesbezüglichen Zeitangaben sind recht vage, dennoch steht zu vermuten, dass Leticron entweder noch am 5. Juli 3459, oder aber spätestens am 6. Juli 3459 zum Ersten Hetran der Milchstraße ernannt wurde.
Erster Hetran der Milchstraße
Als Erster Hetran drängte Leticron nun auf die Zerstörung des Solsystems, da er die Terraner als einzig relevante Gefahr für seine Machtposition ansah. (PR 663)
Bereits am 10. Juli 3459 unterstützte er daher mit seinen 8000 Einheiten eine Flotte von SVE-Raumern der Laren bei dem Versuch, in das durch das ATG-Feld geschützte Solsystem vorzudringen. Das Unternehmen war erfolglos und wurde von Hotrenor-Taak am 11. Juli 3459 abgebrochen. (PR 663)
Anfang Juni 3460 entkam Leticron während der Inspektion des Überzeugungsparadieses auf Czugmoth nur knapp dem Tode und konnte die Evakuierung der Lager des Planeten nicht verhindern. (PR 688) Daher nutzte er den Verrat von Thomas Kantenberg, um der USO und den Terranern einen schweren Schlag zu versetzen. Obwohl er zeitweilig in den Besitz von Tako Kakutas Bewusstsein gelangte, konnte er diesen Vorteil nicht ausnutzen – die Altmutanten fanden Zuflucht auf Gäa, wo sie fortan den terranischen Widerstand gegen den Pariczaner unterstützten. (PR 689, PR 690)
Zu neuen Zwistigkeiten zwischen Leticron und Hotrenor-Taak kam es Mitte Juli 3460, als der Besuch von Kroiterfahrn auf Tahun zu einer ernsten Gefahr für den Fortbestand des Konzils wurde. Der Verkünder der Hetosonen bestellte Leticron auf die Medo-Welt, um die dortigen Überschweren im Zaum zu halten. Leticron drängte auf die Tötung des Greikos, damit die Machenschaften der Laren in der Milchstraße weiterhin geheim blieben. Schließlich willigte Hotrenor-Taak ein, woraufhin Leticron eine großangelegte Suchaktion startete. Auf Karramisch fand er schließlich den toten Greiko und verkündete, um sein Gesicht nicht zu verlieren, dieser wäre von ihm getötet worden. (PR 696, PR 697)
Leticrons Schreckensherrschaft dauerte 121 Jahre. Der Überschwere war strikt dagegen, mit Atlan und den Gäanern zu paktieren, konnte sich den Laren gegenüber jedoch nicht durchsetzen. Als ein Stillhalte-Abkommen zustande kam, wurden zwar alle Strafplaneten aufgelöst (PR 706, S. 12), doch blieb die Versklavung der Terraner ein fester Bestandteil der Überschweren-Gesellschaft dieser Zeit. (PR 707, S. 17)
Mit zunehmendem Alter zog sich Leticron immer mehr zurück. (PR 707, S. 53) Er ließ die Stahlfestung Titan erbauen und pflegte dort einen mittelalterlichen Lebensstil. Besondere Vorliebe zeigte er dabei für Ritterspiele und er selbst war ein gefürchteter Ritter. Eine besonders gefürchtete Strafe wurde eine Mutprobe am Stein der Nichtwiederkehr. (PR 709, S. 6 u. 9)
Er war aber sehr enttäuscht darüber, dass ihn die Laren in seinem Ehrgeiz ausgebremst hatten und ließ sich seit Frühjahr 3578 überhaupt nicht mehr blicken, sondern kommunizierte nur noch über Kom-Kanäle. (PR 709, S. 14) Viele Aufgaben ließ er durch seine Robotdiener (wie zum Beispiel Bur-Dan) erledigen. (PR 709, S. 12) Den Laren wurde er dadurch – und durch seine zunehmenden Spleens – mehr und mehr zur Belastung und auch die Überschweren selbst vertrauten ihm immer weniger. Um eine Krise zu verhindern, suchte schließlich 3580 Hotrenor-Taak persönlich die Stahlfestung auf, um die Nachfolge zu regeln. (PR 709, S. 7)
Leticron indessen plante seine Herrschaft über die Stahlfestung über seinen Tod hinaus. Er wollte selbst zur Stahlfestung und somit unsterblich werden. Dazu benötigte er PEW-Metall. Durch das Auftauchen dreier Mucys, die das Bewusstsein der drei Altmutanten Betty Toufry, Tako Kakuta und Wuriu Sengu trugen, gelangte Leticron in den Besitz des Metalls. Da die Laren planten, Maylpancer als Nachfolger Leticrons einzusetzen, stellte Leticron sich Maylpancer in einem Lanzenduell und unterlag ihm in einem fairen Kampf. Das Bewusstsein Leticrons wechselte kurz vor seinem Tod in das PEW-Metall über, das bereits in einer Säule des Turnierplatzes untergebracht war. Leticron gelang es entgegen seiner Planung nicht mehr, das PEW-Metall zu verlassen. (PR 709, S. 29 u. 63)
Weiteres Schicksal
Im Jahr 67 NGZ wurde Leticron aus dem Steinsockel befreit und sein Bewusstsein in den letzten noch existierenden Multicyborg transferiert, was ihm relative Unsterblichkeit garantierte. Seine Parafähigkeiten gingen durch den langen Aufenthalt in der Steinsäule verloren. Er wurde nach Paricza gebracht und von Garumar, Corun of Paricza, zu 380 Jahren Gefangenschaft verurteilt. (Jubiläumsband 5 Story 10)
Im Jahr 428 NGZ ging die Medien-Crew Krohn Meysenharts davon aus, dass im 2. Jahrhundert NGZ terranische Wissenschaftler versuchten, Leticron zu befreien und in einen Androidenkörper zu verpflanzen. Den Informationen nach schmolzen sie hierzu den Steinsockel ein und extrahierten das PEW-Metall. Leticron weigerte sich aber, das Metall zu verlassen, und verblieb in seinem selbstgewählten Gefängnis. (PR 1224 E, Kap. 1)
- Anmerkungen:
- Es ist unklar, ob die Darstellung in PR 1224 eventuell darauf beruht, dass die Ereignisse im Jahr 67 NGZ geheim gehalten wurden und die Medien-Crew Krohn Meysenharts einer Fehlinformation aufsaß, oder ob es sich bei einer der beiden Darstellungen um einen Autorenfehler handelt.
- In der Dorgon-Fanserie wird eine alternative Version des weiteren Schicksals Leticrons dargestellt. Dort bekommt er nach über tausend Jahren einen neuen Körper.