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Dieser Artikel befasst sich unter anderem mit dem Ara-Toxin. Für die Taschenbuchserie, siehe: Ara-Toxin (Serie). |
Das Projekt Ara-Toxin wurde von Aset-Radol, Faktor VI der MdI, initiiert und von den Aras der MO-Eskorte durchgeführt.
Ziele
Die MO-Eskortisten glauben, das Projekt allein zu betreiben und damit das Ziel zu verfolgen, ihrem Volk zu Macht und Reichtum zu verhelfen. Zu diesem Zweck wird das Ara-Toxin entwickelt, gleichzeitig werden Tausende Walzenraumer zu mobilen Quarantänestationen umgebaut. Unklar ist, inwieweit die Regierung der Aras in diese Machenschaften verwickelt ist. Höchstwahrscheinlich haben die MO-Eskortisten eigenmächtig, aber zumindest mit der Billigung der Mantarheiler gehandelt.
Tatsächlich handelt es sich um ein Vorhaben, dessen Beginn in eine Zeit fällt, in der die MdI gerade erst dabei waren, ihre Macht in Andromeda zu etablieren (siehe Abschnitt »Geschichte«). Aset-Radol verfolgt die Absicht, alle Hauptwelten der galaktischen Machtblöcke (außer jenen der Arkoniden) mit Hilfe des Ara-Toxins in Mobys zu verwandeln. So will er einerseits die alten Machtstrukturen zerschlagen, andererseits sollen die Mobys ihm als Werkzeug zur Etablierung der eigenen Macht dienen. Auf diese Weise will er nach eigenen Angaben Ordnung und Sicherheit in der von Krisen geschüttelten Milchstraße wieder herstellen. Inwieweit dies der Wahrheit entspricht, ist nicht bekannt, weil Aset-Radol sich im Verlauf der Jahrtausende immer wieder einer partiellen Gedächtnislöschung durch Memokriecher unterzogen hat. Seine ursprünglichen Ziele könnte er also vergessen haben.
Das Ara-Toxin / Radolxin
Das Ara-Toxin (auch als Radolxin bekannt) ist kein Gift im eigentlichen Sinne, sondern ein quasiintelligenter biologischer Kampfstoff, der alle bekannten Lebensformen befällt und jede biomorphe Struktur irreparabel zerstört, bis nur noch tote quasimineralische Strukturen übrig sind. Ein Grundstoff ist das natürlich vorkommende, aber extrem seltene Antazymol. Außerdem werden Hyperkristalle für die Herstellung des Toxins benötigt.
Das Ara-Toxin rottet jegliches Leben auf planetarer Ebene aus, um es durch sich selbst zu ersetzen. Mit herkömmlichen Mitteln kann es nicht beseitigt werden, und es gibt keine Heilung. Solange ein Organismus noch nicht vom Ara-Toxin befallen, sondern nur mit befallenen Substanzen in Berührung gekommen ist, kann er noch dekontaminiert werden.
Der Umwandlungsprozess verläuft in sechs Phasen:
1. Ausbringung: Das Ara-Toxin kann auf primitivste Weise ausgebracht werden. Üblicherweise wird es einfach in den Boden eines Planeten gepumpt. Es breitet sich nach der Ausbringung schnell aus und mutiert sofort in rasender Geschwindigkeit, und zwar nicht zufällig, sondern gezielt.
2. Einnistung und Anpassung: Das Ara-Toxin mutiert, um zunächst prokaryotische Zellen (Einzeller ohne Zellkern, vor allem Bakterien) befallen zu können. Es verschmilzt mit ihnen, bleibt jedoch als hyperenergetische Erinnerung bestehen. Das ursprüngliche Ara-Toxin zerfällt in Sandschlacke und Wasser. Diese Phase dauert 8 bis 10 Wochen.
3. Befall eukaryotischer Zellen: Nachdem die prokaryotischen Zellen umgewandelt sind, befällt das auf diese Weise veränderte Ara-Toxin einfache Pflanzen, Pilze sowie diverse Ein- beziehungsweise Mehrzeller im selben Biotop, wobei es weiter mutiert, um sich diesen Lebensformen anpassen zu können. Die Zellmembran wird zersetzt, die DNS des Zellkerns wird attackiert. Der Zellkern wird völlig durchdrungen. Die Mitochondrien werden durch übermäßige Zugabe von molekularem Sauerstoff gezündet, so dass sie verbrennen. Pflanzen und Tiere verfaulen somit bei lebendigem Leibe.
4.: Das Ara-Toxin arbeitet sich praktisch entlang der Evolutionsleiter nach oben, um seine Opfer nach und nach zu töten. Immer komplexere Organismen werden befallen. Die Phasen 3 und 4 dauern bis zu zwei Jahre an.
5.: Jegliches Leben eines Planeten wird vernichtet und zu Schleim reduziert, der den gesamten Planeten überzieht. Der Schleim wandelt sich unter Hitzeentwicklung in eine kristalline Masse um. Diese Phase ist innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen.
6.: Todesphase (Nekrogenesis): Das immer weiter mutierende Ara-Toxin überwindet die elementaren Grenzen. Sauerstoff, Wasser, sogar der Wärmehaushalt des Planeten werden angegriffen. Die Elemente des Planetenkerns werden durch hyperenergetische Wechselwirkungen atomar vernichtet. Übrig bleibt eine entkernte, an den Polen extrem abgeplattete, schwarze Schlackekugel. Der Planet ist in eine Struktur umgewandelt worden, die als Planetentransformat bezeichnet werden kann. Tatsächlich handelt es sich um einen Moby. Innerhalb kürzester Zeit bilden sich im Inneren des Planetentransformats Hohlräume und Verbindungsstollen aus, in denen das Instinktgehirn, der Konvertermagen und andere von Mobys bekannte »Organe« entstehen. Der Moby ist umso leistungsstärker, je höher entwickelt das Leben auf dem einstigen Planeten war.
Die sechste Phase ist nicht der Endpunkt der Entwicklung. Im Verlauf von Jahrtausenden wird aus dem ehemaligen Planeten über den Moby-Zwischenschritt eine völlig neue Lebensform, über die kaum etwas bekannt ist. Einziges bekanntes Beispiel ist der Unlichtplanet. Dieser Entwicklung muss allerdings durch die Beeinflussung der im Planetentransformat verbliebenen Restbewusstseine der ehemaligen Planetenbevölkerung »nachgeholfen« werden.
Aus den Tiefen einer solchen Lebensform kann eine Substanz gewonnen werden, mit der eine Umkehrung der Nekrogenesis bewirkt werden kann. Dies ist vermutlich nur bis zum Beginn der zweiten Phase möglich. Diese Substanz wird als Bestandteil X bezeichnet und ist nicht analysierbar.
Betroffene Planeten
Im Jahr 1340 NGZ wurde das Ara-Toxin auf Planeten in der gesamten Milchstraße ausgebracht. Es sind jedoch keine arkonidischen Welten betroffen. Bekannte infizierte Welten sind:
Geschichte
Die seinerzeit noch als Radolxin bekannte Substanz wurde von Aset-Radol zwischen dem 24. und dem 19. Jahrtausend v. Chr. entwickelt. Er experimentierte in dieser Zeit mit dem Hyperkristall Altrit, der nur auf Tamanium vorkam, und entdeckte dessen Wirkung auf die Ökosphäre beliebiger Planeten. Aset-Radol richtete gewaltige Labortrakte auf dem Planeten Dumestol ein und entwickelte dort eine Substanz, mit der er ganze Planeten in bizarre kristalline Lebewesen verwandeln konnte – erstes Opfer dieses Umwandlungsprozesses war Dumestol. Die Darlos weckten auch Mirona Thetins Interesse. Sie wollte immer auf dem neusten Erkenntnisstand gehalten werden. Nach der Fertigstellung des ersten Darlos wollte Mirona die Forschungen allerdings nicht weiter fortsetzen. Während seines Einsatzes in Apsuhol betrieb Aset-Radol die Darlos-Forschung weiter. Er lernte, die Darlos durch mechanische Einwirkung auf die Instinktgehirne zu lenken und zu domestizieren.
Bei seiner Flucht aus Karahol im 8. Jahrtausend v. Chr. nahm er versteckt zehn Darlos mit in die Milchstraße. Dort fand er allerdings trotz langer Suche kein Altrit und konnte daher weder Duplos noch neue Darlos erzeugen, als seine Hyperkristall-Vorräte aufgebraucht waren. Die Darlos versteckte er zunächst im Milchstraßenzentrum. Im 1. Jahrtausend v. Chr. trat Aset-Radol als Ostiam Meharro auf und gründete die MO-Eskorte. Er positionierte drei Darlos als Transmitter in der Eastside, in der Nähe des arkonidischen Imperiums und beim Unlichtplaneten. Die durch ein von Meharro entwickeltes Mittel unsterblich gewordenen Aras der MO-Eskorte wurden von Aset-Radols Handlanger Synuit und durch die Hypnostrahler der Raumstation FOARY beeinflusst und forschten in seinem Sinn weiter. In Schopsnas Rolle »entdeckte« Synuit, dass Ostiam Meharro nicht nur ein Unsterblichkeitsserum entwickelt hatte, sondern auch quasi das Gegenteil davon: Eine ultimate Waffe, die als Ara-Toxin bezeichnet wurde. Die MO-Eskorte glaubte, sich Meharros Forschungsergebnisse anzueignen und selbst weiterzuforschen. Tatsächlich erfüllten sie nur Aset-Radols Pläne.
Nach der Hyperimpedanz-Erhöhung des Jahres 1331 NGZ kam es zu einem Durchbruch in den Forschungsprojekten der MO-Eskorte, denn jetzt wurde kein Altrit mehr benötigt: Gewöhnliche Khalumvatt-Hyperkristalle erfüllten den gleichen Zweck. Damit wurde das eigentliche Projekt Ara-Toxin gestartet. Aset-Radols Beteiligung an diesem Projekt war der MO-Eskorte weiterhin nicht bekannt, ebenso wenig ahnte jemand, dass Aset-Radol ein Gegenmittel entwickelte.
Es ist unklar, wann mit den eigentlichen Arbeiten zum Projekt Ara-Toxin begonnen wurde. Trantipon, Schopsna und Kreolin arbeiteten jedoch mindestens seit 1338 NGZ auf dem terranischen Kolonieplaneten Remion und brachten dort das Ara-Toxin aus. Ab einem bestimmten Zeitpunkt wurden zahlreiche fähige Mediker der Aras für das Projekt versetzt oder von anderen Arbeiten abgezogen. Aras verschwanden, begingen angeblich Selbstmord, machten unbefristet Urlaub oder wechselten zu Privatpraxen. Hintergründe und Zweck all dieser Aktivitäten blieben zunächst unklar.
Das Ara-Toxin wurde unter strengen Geheimhaltungsmaßnahmen auf dem Planeten Neu-Tolimon in Thantur-Lok weiterentwickelt. Dort wurden Intelligenzwesen aus verschiedenen Völkern gefangen gehalten und mit Drogen oder speziellen Strahlungen gefügig gemacht. Sie wurden für verbrecherische Experimente missbraucht. Die meisten dieser Wesen hatte es auf der Suche nach Heilung von tödlichen Krankheiten nach Neu-Tolimon verschlagen, einige wurden aber auch ganz einfach entführt. Im selben Sonnensystem wurden auch die Quarantäneraumer fertig gestellt. Auch Lamos Ozwach, ein Springer des THAU-Konsortiums, war in diese Machenschaften verwickelt. Er lieferte sowohl »Versuchsobjekte« als auch Antazymol von der Trümmerbrücke nach Neu-Tolimon. Ohne das Wissen des THAU-Konsortiums wurde der Mittelteil der Trümmerbrücke von den Hintermännern des Projekts zum Raumschiff MO umgebaut.
Zheobitt sorgte inkognito dafür, dass Perry Rhodan und Julian Tifflor im Mai 1340 NGZ von der Assassinin Einundsiebzig nach Neu-Tolimon gebracht wurden. Zheobitt konnte nicht offen auftreten, weil er nicht gegen sein eigenes Volk aktiv werden durfte. Die Erfolge der MO-Eskorte waren ihm jedoch ein Dorn im Auge, und so brauchte er »Stellvertreter«, die für ihn nach dem Toxin suchen sollten. Rhodan und Tifflor ahnten von all dem nichts, als sie auf Neu-Tolimon eintrafen. Zu diesem Zeitpunkt näherte sich das Projekt der Vollendung. Ein erster Test sollte auf Remion erfolgen, es waren jedoch bereits erheblich mehr Planeten betroffen (siehe obige Liste). Rhodan vermutete zu Recht, dass unerklärliche Veränderungen an den Algen in den Meeren Terras, die kürzlich festgestellt worden waren, auf die Einwirkung des Ara-Toxins zurückzuführen waren.
Rhodan, Tifflor und die Assassinin zettelten zwar Anfang Juni einen Gefangenenaufstand an, infolgedessen es zu einem Umsturz auf Neu-Tolimon kam, aber Trantipor konnte mit seinem Raumschiff entkommen. Auch die Quarantäneraumer machten sich auf den Weg. Nachdem Rhodan mit der Regierung der Aras Kontakt aufgenommen hatte, wurde er am 7. Juni beauftragt, Trantipon zur Rechenschaft zu ziehen. Die Aras lehnten jegliche Verantwortung für die Verseuchung der Planeten mit dem Ara-Toxin ab und sicherten den betroffenen Völkern unentgeltliche Hilfe zu.
Trantipon wurde bis nach Remion verfolgt und dort schließlich verhaftet. Der Planet war jedoch bereits infiziert, eine Rettung war nicht mehr möglich. Nachdem alle obigen Phasen durchlaufen waren, wandelte sich der Planet am 1. Juli 1340 NGZ in einen Moby um. Synuit, der auf der APPEN die Identität Plob Arnoyns angenommen hatte, floh nach Oyloz und startete von dort mit einem Kugelraumer, um den Moby durch Hyperimpulse zu steuern. Perry Rhodan konnte verhindern, dass der Moby im Salida-System Schaden anrichtete. Der Moby verschwand mit unbekanntem Ziel im Hyperraum. Als der Gestaltwandler am 11. Juli die MO aus der Trümmerbrücke heraussprengte, erschienen drei Mobys als Geleitschutz. Rhodan, Tifflor und Zhanauta Filgris beobachteten diesen Vorgang und machten den Flug der MO unerkannt mit.
Aset-Radols Pläne wurden letztlich durch Perry Rhodan, Julian Tifflor und Zhanauta Filgris durchkreuzt. Inzwischen hatte der ehemalige MdI seine früheren Beweggründe teilweise vergessen und erfuhr darüber hinaus durch die Begegnung mit Perry Rhodan eine Läuterung, so dass er das Projekt als beendet erklärte. Mit dem von ihm zur Verfügung gestellten Gegenmittel wurden alle weiteren verseuchten Planeten »geheilt«. Aset-Radol steuerte den Unlichtplaneten ins Ungewisse. Was aus den anderen (neuen) Mobys wurde, ist nicht bekannt.
Quellen