Welt ohne Liebe

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Serie: Perry Rhodan Neo (Band 310)
Neo310.jpg
© Heinrich Bauer Verlag KG
Zyklus: Aphilie
Titel: Welt ohne Liebe
Autor: Kai Hirdt
Titelbildzeichner: Dirk Schulz / Horst Gotta
Erstmals erschienen: Freitag, 4. August 2023
Handlungszeitraum:    ... todo ...
Handlungsort:    ... todo ...
Zusätzliche Formate: E-Book, Hörbuch
Leseprobe: Leseprobe.png © Heinrich Bauer Verlag KG
Hörprobe: Hörprobe.png © Eins A Medien GmbH, Köln

Kurz­zusammen­fassung

Der Schirm, der das Solsystem umgibt, hat eine temporale Tangente, die sowohl Material als auch Menschen rasch altern lässt. Also wird Perry als potentiell Unsterblicher für einen Testflug herangezogen. Der Testflug misslingt, Rhodans Dragonfly plötzlich nicht mehr steuerbar, und Rhodan durchstößt den Schirm. Auf der anderen Seite wird er von Schlachtkreuzer der Aphiliker aufgegriffen. Er kann aus ihrem Gewahrsam fliehen, und bringt in der Folge in Erfahrung, dass seit dem 13. Juni 2112, als der Schirm um das Solsystem entstanden ist, 82 Jahre vergangen sind. In dieser Zeit sind die Aphiliker, das sind Menschen, die keine Emotionen außer Angst und dem Sexualtrieb empfinden können, aufgetaucht, und sind mittlerweile die Mehrheit der Bevölkerung. Ihre Regierung unter Leitung des Lichts der Vernunft agiert aus Angst vor Attentaten aus dem Geheimen. Rhodan lernt bei verschiedenen Abenteuern die Lebenswelt im Jahr 82 der reinen Vernunft kennen. Am Ende gelingt es ihm, mit der OGN, der Organisation guter Nachbar, die von Reginald Bull gegründet wurde, aus Immunen besteht und aus dem Untergrund agiert, Kontakt aufzunehmen.

Handlung

Der Flug durch die Catron-Ader hat für die Besatzung nur wenige Minuten gedauert, außerhalb aber sind Monate vergangen. Bei der Ankunft der PERLENTAUCHER im Algol-System schrieb man Mitte November 2112, und bis zur Erledigung der notwendigen Reparaturen sogar Dezember 2112. Kurz nach der Ankunft auf Algol sind John Marshall und Omar Hawk zusammengebrochen und seither außer Gefecht, und Ras Tschubai war ohnehin schon vorher nach der Entführung durch Peregrin stark angeschlagen. Die drei fallen also aus.

Im Juni 2112, also fünf Monate vor der Ankunft der PERLENTAUCHER im Algol-System, ist der Kontakt zum Solsystem plötzlich abgerissen. Eine sofort ausgesandte Hilfsflotte stieß auf einen Schirm, der nicht einmal das Licht der heimatlichen Sonne herausließ. Als man Erkundungssonden ausschickte, wurde das Signal langsam schwächer, als ob sie in ein Dämpfungsfeld geraten wären. Sonden, die man nur in die Nähe des Feldes schickte, brachten keine neuen Erkenntnisse, nur Aufnahmen eines schwarzen Nichts. Allerdings wirkte ihr Material nach dem Flug stark ermüdet. Dann schickte man zwei Piloten aus, die den Schirm durchqueren wollten. Zunächst wurde die Sendeleistung ihrer Funksysteme abgedämpft, dann traf eine Meldung über den Zusammenbruch ihrer Lebenserhaltungssysteme ein. Zurückgekehrt sind sie nicht.

Das alles wird bei einer Besprechung, an der der Kommandant der PERLENTAUCHER, Nilofar Abbasi, Perry Rhodan und der Techniker Santo Okal teilnehmen, erörtert. Santo Okal ist dafür bekannt, dass er völlig irrwitzige Ideen produziert, die oft völlig fehlschlagen, aber oft auch unerwartete Resultate bringen. Und Okal hat auch eine Idee: Das Feld, das das Sonnensystem einhüllt, führt zu einer beschleunigten Alterung, sowohl bei Material als auch bei Menschen. Um diese These zu verifizieren, schickt man eine Sonde mit einem Zeitmesser in die Nähe des Schirmes: Nach nur 10 Minuten kehrt die Sonde zurück, doch an Bord sind mehrere Tage vergangen. Okal kommt dann mit Vorschlägen, das Schiff bei einem Durchflug durch das Feld gegen die Effekte der beschleunigten Zeit abzuschotten, die aber zugegebenermaßen auch damit enden könnten, dass die PERLENTAUCHER explodiert. Und damit bleibt als weniger selbstmörderische Alternative, dass ein potenziell Unsterblicher den Durchflug wagt, also entweder Thora oder Rhodan. Ein Münzwurf entscheidet, dass Rhodan in den Einsatz geht.

Die Dragonfly, mit der Rhodan losfliegen soll, wir speziell adaptiert: Statt der Kampfraketen bekommt sie Aufklärungssonden mit Impulstriebwerken an Bord, um den Ortungsradius zu erweitern. Statt des zweiten Sitzes wird ein stark verstärktes Lebenserhaltungssystem an Bord genommen, und das Hyperfunkgerät erhält einen Lasermodus, mit dem Rhodan noch Botschaften übermitteln kann, wenn herkömmlicher Hyperfunk ausfällt.

Dann startet Rhodan zu einem Testflug in Richtung Solsystem. Plötzlich bekommt er die Meldung, dass der Selbsttest erfolgreich abgeschlossen wurde, obwohl er keinen Selbsttest in Auftrag gegeben hat. Zunächst denkt er noch an eine Maßnahme von Santo Okal. Als er später keine Verbindung zur PERLENTAUCHER mehr bekommt, befiehlt er eine Selbsttest des Schiffes, bekommt aber keine Rückmeldung. Als er die Meldung einfordert und das Schiff bekanntgibt, dass es die Meldung über den erfolgreichen Selbsttest bereits erstattet hat und nun wiederholt, wir ihm klar, dass er temporalen Effekten unterliegt. Versuche, mit der Dragonfly umzukehren, scheitern. Sie ist nicht mehr steuerbar. Und sie fliegt geradewegs ins System. Dann erlöschen die Außenbeobachtungsholos. Wieviel Zeit vergeht, kann Rhodan nicht mehr abschätzen. Er leidet bereits unter Reizentzug, hört Stimmen. Und dann dämmert er weg, bis ihn die Meldung, dass das Aufweckprogramm erfolgreich beendet ist, aufschreckt. Vor ihm ist Sol, er ist durch den Schirm durch. Die Positronik meldet als Dauer der Schlafphase 32 Minuten, doch der Raumanzug hat 8274 Zyklen der Wiederaufbereitung verzeichnet. Und dann taucht ein terranischer Schlachtkreuzer mit aktivierten Waffen auf.

Die Dragonfly wird an Bord des Kreuzers genommen. Ein Trupp Soldaten erwartet Rhodan im Hangar, der Gruppenführer meldet, dass „dieser hier lebt". Als Rhodan die beiden anderen Dragonflys sieht, ist ihm klar, dass die beiden anderen Piloten nicht lebend angekommen sind. Rhodan erwartet, dass der Gruppenführer irgendwie reagiert, als er sich mit „Perry Rhodan“ vorstellt, doch der Name löst bei seinem Gegenüber keinerlei Erkennen aus. Dafür wird er dann in der Medizinischen Abteilung, nach Abnahme von Speichel- und Zellproben, von einem Medoroboter gleichmütig als Mister Rhodan begrüßt.

Das Schiff bringt ihn zur Erde, wo ihn ein Gleiter in Terrania absetzt. Rhodan erkennt graue Wohnblöcke, in der Ferne ist der Stardust Tower zu sehen und die doppelt so große Stele, die bei Peregrins Ankunft entstanden ist. Eine Selina Smith erwartet ihn, in hautenger Kleidung, mit silberblondem Haar, offenbar als Kopie von Thora hergerichtet. In dem Gebäude ist ein Ein-Zimmer-Apartment für Rhodan reserviert. Dort versucht Selina Smith, sich ihm zu nähern, doch er will alleine in die Duschzelle. Dann holt ihn Smith wieder ab. Beim Weiterflug nutzt Rhodan die Unaufmerksamkeit der Wachen, die durch Selina und deren Avancen abgelenkt sind, und springt mit seinem Einsatzanzug aus dem Gleiter. Der Gleiterpilot fliegt einen Bogen und will Rhodan abschießen, als in einer Dachluke eines Gebäudes ein Mann mit einem Raketenwerfer auftaucht und diesen auf den Gleiter abschießt. Dieser stürzt auf den Platz vor dem Gebäude und explodiert, unter den Passanten gibt es zahlreiche Tote und Verletzte. Rhodan landet und fordert unverletzte Passanten dazu auf, Erste Hilfe zu leisten. Doch statt zu helfen rennen sie davon. Dann taucht ein Truppentransporter auf, Uniformierte springen heraus und versuchen, Verletzte zu versorgen und im Transporter in Sicherheit zu bringen. Der Leiter des Teams ist ein kleiner Mann mit Exoskelett. Er misst bei Rhodan etwas an, wirft ihm dann eine Art Haube zu und gibt ihm den Auftrag, zu verschwinden, bevor ihn die Aphiliker erwischen. Dann fliegt der Transporter ab. Dafür taucht der Mann, der den Gleiter abgeschossen hat, auf und schießt mit einem Einhand-Raketenwerfer auf Rhodan. Der wird mit dem Kopf gegen eine Wand geschleudert, und danach taumelt er nur noch orientierungslos durch die Gegend. Als er zusammenbricht, kommt wiederum niemand zu Hilfe. Vielmehr nimmt Rhodan, bevor er das Bewusstsein verliert, wahr, dass Vorbeikommende versuchen, seine Taschen zu durchstöbern.

Der Mann im Exoskelett war Sergio Percellar. Er war der Sohn von Enrico Percellar, dem die Mamut Percellar Kupfermine am Mount Kinabalu auf Borneo gehörte. Enrico war selbst kein Aphiliker, und beschäftigte in seiner Mine ausschließlich Immune. Sergio litt unter spinaler Muskelatrophie, einer Erkrankung, bei dir die Nerven die Befehle des Gehirns nur unvollkommen weiterleiten und es dadurch zu Nervenlähmung und Muskelschwund kam. Weil seine Familie über ausreichende finanzielle Ressourcen verfügt, konnten sie Dr. Peter Worthing, den führenden Spezialisten für degenerative Nervenerkrankungen, mit Sergios Behandlung beauftragen. Einmal in jedem Vierteljahr kam Worthing nach Borneo, um Sergios Entwicklung persönlich zu überprüfen, sonst steuerte er die Behandlung von New York aus. Worthing hatte ein Medikament entwickelt, Inveraton, das die spezielle Spielart der Erkrankung von Sergio lindern sollte, das allerdings erhebliche Nebenwirkungen aufwies. Das Verhältnis zwischen Sergio und seinem Vater Enrico war angespannt, weil Enrico jede Krankheit als Schwäche auffasste.

Im Jahr 61 der reinen Vernunft, als er 15 Jahre alt war, wurde Sergio einer Besprechung seines Vaters mit einem Mister Zugar, einem Abgesandten des Lichtes des Friedens, wie unter den Aphilikern der für die Ordnungskräfte, das Heer und die Flotte zuständige Minister genannt wurde, beigezogen. Um ausreichend Rohstoffe für den Flottenaufbau zur Verfügung zu haben, wollte das Licht des Friedens in die Mine investieren, die Produktion vervierfachen, und garantierte die Abnahme der gesamten Fördermenge über dem Marktpreis. Enrico war von dieser Geschäftschance begeistert, während Sergio schon damals Bedenken dagegen gegen hatte.

Im Jahr 66 der reinen Vernunft war sehr Sergio 22 Jahre alt, und hatte schon vor zwei Jahren nach einem Schlaganfall seines Vaters die Leitung der Mine übernehmen müssen. An diesem Tag bekam er ein von Worthing entwickeltes Exoskelett geliefert, das ihm ermöglichen sollte, sich auch außerhalb eines Schwebestuhls autonom zu bewegen. Das Exoskelett hat der speziell für ihn angefertigt werden müssen, weil die Signale seines Gehirns zur Steuerung der Muskeln derart unklar waren, dass ein normales Exoskelett nicht verwendet werden konnte. An diesem Tag erschien plötzlich Zugar zu einer überraschenden Inspektion. Diese kam Sergio ungelegen, denn es hatte zuletzt in der Mine Probleme gegeben: Probebohrungen brachten nur mehr taubes Gestein, und aus ungeklärter Ursache fielen die Bohrmaschinen aus. Zugar schien über die Probleme informiert zu sein, obwohl das bedeutet hätte, dass irgendwer in Sergios Datensystem eingedrungen sein musste. Und Zugar bestand auf einem Inspektionsflug. Ausgerechnet an diesem Tag sammelten sich die Arbeiter der Mine zu einer Streikkundgebung, die von Mawar binti Aisyah, einer ehemaligen Mitschülerin, in die Sergio einmal verliebt gewesen war, angezettelt worden war. Sergio konnte die Streikversammlung relativ schnell auflösen, die Presse zufriedenstellen und ließ Mawar vom Werkschutz festsetzen. In der Zelle stellte er Mawar zur Rede. Er vermutete, dass sie irgendwie für die Probleme der Mine und die Datenlecks verantwortlich war. Doch da tauchte Zugar auf, berief sich auf eine Klausel in den Verträgen, die das Ministerium zur Übernahme der Mine berechtigte, wenn die Eigentümer die Rohstoffversorgung nicht mehr sicherstellen konnte, und erklärte, dass sich Sergio sohin unbefugt auf dem Gelände des Ministeriums aufhalten habe und somit festgesetzt sei. Er konnte gleich bei Mawar in der Zelle bleiben.

Das Exoskelett ermöglichte Sergio, die Gitterstäbe des Gefängnisses aufzubiegen und mit Mawar zu fliehen. Als er den Butler der Familie, Hudson, bei den Schlichtern der Aphiliker stehen sah, erkannte Segio, dass offenbar dieser in sein Datensystem eingedrungen war. Sergio versuchte, seine Eltern, auch seinen in einem Schwebebett liegenden Vater, in Sicherheit zu bringen und im Dorf der Arbeiter zu verstecken. Als er eine Abhebung vom Konto der Familie versuchte, musste er feststellen, dass er auf dieses keinen Zugriff mehr hatte. Seine Mutter behauptete, sein Vater hätte er einen Gleiter und Bargeld in einem Seitengang einer Mine versteckt, was sich als Fehlinformation herausstellte. Als Sergio ins Dorf zurückkam, hatten aufgebrachte Arbeiter seine Familie getötet und Mawar war verschwunden. Anführer der Arbeiter war ausgerechnet Ismail bin Amir, auch ein Mitschüler von Sergio, dessen Bruder Malian an derselben Krankheit wie Sergio erkrankt war, und für dessen Behandlung in New York Sergios Familie Unsummen bezahlt hatte. Doch Ismail war nicht dankbar. Er machte Sergio darauf aufmerksam, dass von den insgesamt 19 Kindern der Siedlung, bei denen die Krankheit ausgebrochen war, kein einziges auch nur kurzzeitig wieder zurückgekehrt war. Daraufhin versprach Sergio, dem das nun auch eigenartig vorkam, diese Sache aufzuklären.

Zugar ließ alle Schiffspassagen von Borneo aus kontrollieren, doch Sergio schaffte es, mit Hilfe des Exoskeletts Strecken zwischen den Inseln, keine länger als 70 Kilometer, schwimmend zu überbrücken. Von Borneo schwamm er so nach Sulawesi gegangen, von dort zu den Molukken, nach Papua-Neuguinea, und schließlich nach Australien. Dort konnte er das Telemetriesystem des Exoskeletts entfernen, mit der Umstellung auf einen energiesparenden pneumatischen Betrieb sowie einer Optimierung des Exoskeletts hatte er schon Auf den Inseln begonnen. Ein Jahr später stand er auf dem Central Park Tower in New York, um mit einem Gleitschirme zum Steinway Tower überzusetzen, wo die Firma Pharamond, für die Worthing arbeitete, ihren Sitz hatte. Es gelang ihm tatsächlich, in die Räumlichkeiten von Pharamond einzudringen, dort wurde er aber von einem Wachmann, John Norris, überrascht. Als dieser bei der Erwähnung erkrankter Kinder Gefühle zeigte, erkannte Sergio, dass sie auf derselben Seite standen. Norris gehörte zur Organisation guter Nachbar, OGN, die bei Pharamond eingesickert war, um Medikamente in großem Stil zu stehlen. Er unterstützte Sergio bei der Suche nach den Kindern, von denen sie fünf in einem isolierten Raum fanden, wo sie mit zahlreichen Moskitos gefangengehalten wurden. Sie fanden auch den Arbeitsplatz von Worthing, doch als Sergio in den gesicherten Computer eindringen wollte, wollte ihn Norris stoppen, um nicht die eigene Organisation auffliegen zu lassen. Sergio konnte rechtzeitig eine Verbindung zum Computersystem herstellen, das an sich hoch gesichert war, aber das von Worthing programmierte Exoskelett als Peripheriegerät akzeptierte. Und dann wurde der Plan von Pharamond klar: An sich war spinale Muskelatrophie nicht übertragbar. Doch bei Sergio war sie nicht angeboren, sondern er wurde durch einen Moskitostich infiziert. Als Worthing das klar wurde, begann er daran zu forschen, wie man die Erkrankung durch weitere Moskitos übertragen konnte, um sie in den gesamten Tropen zu verbreiten. Das wäre dann eine unerschöpfliche Geldquelle für Pharamond gewesen. Und das Inveraton hätte in höherer Dosierung die Krankheit endgültig besiegen könne, doch daran war Worthing nicht interessiert, weil er eine dauernde Einnahmequelle haben wollte. Alle diese Daten stellte Sergio sofort ins Mesh. Nachdem die Operation der OGN innerhalb von Pahramond nun ohnehin aufgeflogen war, organisierte Norris einen Langstreckengleiter, der Sergio mit den fünf überlebenden Kindern nach Borneo brachte.

Kurz nachdem Sergio ins Arbeiterdorf aufgetaucht war, wurde dieses angegriffen. Den Angreifern stellten sich die Schlichter und Roboter aus der Mine entgegen. Sergio begab sich sofort hinauf in die Villa der Familie, und hatte Glück, weil die kommandierende Majorin Abrams gerade Zugar am Kommunikationshologramm hatte. Sergio vermutete richtig, dass Paramond Zugar mitgeteilt, hatte, dass er ihre Leute gewähren lassen sollte, weil sie gerade eine Seuche bekämpfen würden. Sergio forderte Zugar auf, im Mesh die Suchworte Muskelatrophie und Invertaron einzugeben. Pharamond wollt alle Mitwisser beseitigen, und nun war auch Zugar Mitwisser. Dieser befahl Abrams, sich mit aller Macht den Angreifern entgegenzustellen und sogar an die Arbeiter Waffen auszugeben.

Acht Monate später räumte das Hohe Amt des Friedens die Mine. Bei den Kämpfen war ein Reaktor hochgegangen, und Sergio fälschte Daten, dass die ganze Gegend verstrahlt sei. Dazu kam die Verseuchung des Bodens durch die Giftstoffe des Abbaus, auf die Mawar schon zuvor immer wieder hingewiesen hatte. In einer solchen Gegend, in der man langsam verstrahlt und vergiftet wrude, war kein aphiliker bereit, Dienst zu tun. Und auch die Probebohrungen waren immer unergiebiger geworden. Damit war die Mine, an der keiner mehr Interesse hatte, kommentarlos an Sergio als früheren Eigentümer rückübertragen worden. Sergio erklärte den Arbeitern, dass er die Mine auf niedrigem Level, mit dem sie nicht die Aufmerksamkeit des Hohen Amtes für Frieden erregen, weiterbetreiben wollte. Und wenn er als Eigentümer keine Gewinne abschöpfte, würden sie alle ihr Auskommen haben.

Rhodan wacht im Spital der Basilika der Barmherzigen Brüder. Diese kümmern sich um die Verwundeten des Systems. Die OGN hat ihnen eine Nachricht zukommen lassen, wo sie Rhodan, dessen Identität aber nicht einmal die OGN kennt, finden können. Und als die Brüder kamen, konnten sie gerade noch die Leute, die Rhodan bestehlen wollten, vertreiben. Als Rhodan die einfachsten Umstände des Lebens seiner Umgebung nicht zu kennen scheint, nicht einmal den Begriff Aphiliker, diagnostiziert Frater Dommer traumainduzierte Amnesie. Und Frater Ignatius, der sich um Rhodan kümmert, beginnt auf dessen Fragen hin zu erzählen:

Es war der 13. Juni 2112, an dem sich der Schirm um das Solsystem legte. Einige Stunden konnte man das Licht der Sterne noch sehen, dann war der Nachthimmel schwarz. Zunächst verdächtigte man die Akonen, die sich ja mit Schirmtechnologie auskannten, sie wurden gejagt und verschwanden im Untergrund. Nachdem die Verbindung zu den Kolonien unterbrochen war, mussten Bull und Michelsen die Wirtschaft neu ordnen, um das Überleben der Gesellschaft sicherzustellen. Man forschte am Schirm, fand heraus, dass der Zeitablauf in seiner Nähe durcheinanderkam, doch durchbrechen konnte man ihn nicht. Danach begann das Zeitalter der Unrast: Schon immer haben sich Menschen um einander gekümmert, und wenn man einem anderen etwas Gutes getan hat, schüttete das Gehirn emotionelle Belohnungen aus. Diese Belohnungen blieben langsam aus. Also versuchten die Menschen, durch gesteigertes Mitgefühl diese Belohnung doch noch zu bekommen. In keiner Zeit davor waren die Menschen so nett und höflich zueinander, doch die Belohnung blieb trotzdem aus. Und zugleich gab es erhöhte Reizbarkeit, es kam zu plötzlichen Gewaltausbrüchen, Schlafstörungen etc. Und die Menschen taten sich mit Entscheidungen immer schwerer: Es gibt keinen vernünftigen Grund, der dafürspricht, ob man in der Früh ein grünes oder blaues Hemd anziehen soll. Manche gingen gar nicht mehr aus der Wohnung, weil sie nicht entscheiden konnten, was sie anziehen sollten. Aus diesem Grund trägt man heute graue Einheitskleidung und die braunen Kutten der Franziskaner sind die Farbtupfen.

Eine neue Generation wuchs heran, die diesen emotionalen Zustand als normal empfand. Die Ichlinge waren unbarmherzig und gnadenlos, nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Aphilie sahen sie nicht als Krankheit an, sondern bezeichneten die Immunen als Gefühlskranke. Als nach 20 bis 25 Jahren bereits derartig viele Ichlinge da waren, dass sich das an den Wahlurnen niederschlug, diskutierten Bull und seine Umgebung die Idee, Immunität als Voraussetzung für hohe öffentliche Ämter vorzusehen. Natürlich kam der Plan an die Öffentlichkeit. Und weil die Aphiliker bereits in der Mehrheit waren, löste dieser Plan größten Widerstand aus, bedeutete er doch, dass man der Mehrheit der Menschen die Bürgerrechte nehmen wollte. Bull wurde als Protektor abgesetzt und musste in den Untergrund gehen, wo er die Organisation Guter Nachbar gründete, in der sich Immune für ein wenig Mitmenschlichkeit einsetzten.

Die Aphiliker erwiesen sich letztlich als nicht in der Lage, tragfähige Regierungen aufzubauen. Reine Logik alleine kann politische Interessenskonflikte nicht klären: Umweltschutz als primäres Ziel kann genauso vernünftig begründet werden wie Armutsbekämpfung. Die Bewahrung einmal erworbenen Reichtums ist ebenfalls vernünftig, steht aber im Konflikt zur Armutsbekämpfung. Und so ist es mit anderen Zielen auch. Bis zu neun unterschiedliche Parteien saßen in Koalitionen, und als im Jahr 36 viermal hintereinander gewählt wurde, wurde es zu viel: Polizei und Militär, die dieses System als funktionsunfähig ansahen, putschten und versprachen, endlich wieder für Sicherheit und Ordnung zu sorgen. Neuer Regierungschef war das Licht der Vernunft, die Ebene darunter gliederte sich in die Lichter der Erkenntnis, des Wohlstands und des Friedens.

Wissenschaftler entwickelten einen Ordnungsalgorithmus, der wissenschaftlich bewertete, ob ein Leben einen Wert hat. Dieses System war sogar halbwegs fair, wenn ein Konzernchef sein enormes Einkommen nur erzielen konnte, weil ihm eine andere Person seine Kinder vom Hals hielt, wurde einiges vom Wert des Konzernchefs der anderen Person angerechnet. Doch wem das Stigma wertlos anhaftete, der verlor jeden Anspruch auf staatliche Leistungen: Keine Wohnung, kein Essen, keine Kleidung. Immune stürzten besonders schnell in diesen Status, weil sie in der Arbeit verdächtig waren und schnell ihre Jobs verloren. Sie waren die Verlierer des Systems, und die meisten flohen zum Mars. Und gegen manche Immune bestanden die Verdächtigungen nicht zu Unrecht, neben der OGN gibt es eine andere Gruppe, Regeneration, die gegen Aphiliker terroristische Anschläge verübt. Der Anschlag auf den Gleiter von Selina Smith wurde wahrscheinlich von Regeneration ausgeübt. Doch auch die Junta kam nicht ungeschoren davon, es gab zahllose Anschläge. Jetzt sind die Führenden des Systems im Untergrund, niemand mehr weiß, wer das Licht der Vernunft ist und wo es sich aufhält.

Mittlerweile schreibt man das Jahr 82 der reinen Vernunft. Diese Jahreszahl trifft Rhodan sehr. Er fragt sich, wieviel Zeit draußen vergangen ist, und findet sich damit ab, dass er sein Sohn Thomas wahrscheinlich nicht mehr lebt. Und Rodan muss schließlich zugeben, dass er die Amnesie nur vorgespielt hat. Als er sich als Perry Rhodan zu erkennen gibt, nennt ihn Frater Ignatius einen falschen Propheten und wirft ihn hinaus. Rhodans Gesicht wurde schon im Spital der Brüder vollkommen einbandagiert, weil die Mönche davon ausgingen, dass er nicht erkannt werden soll. Diese Bandagen kann er auch beim Hinauswurf behalten. Er sieht dann das tägliche Leben der Aphiliker, die in geordneten Reihen hintereinander gehen, damit sie sich nicht für einen bestimmten Weg entscheiden müssen. Überhaupt müssen die Ordnungskräfte den vollkommenen Aphilikern alle Entscheidungen durch klare Regeln abnehmen, weil es für viele Situationen keine klaren Vernunftpräferenzen gibt. Die, die sagen können, wo es lang gehen soll, sind keine vollkommenen Aphiliker, sondern sogenannte Klasse 2 Aphiliker, können Präferenzen bilden, die über reine Vernunftgründe hinausgehen, achten aber auch nur auf den eigenen Vorteil. Dann sieht Rhodan, wie ein Polizeiroboter, ein sogenanntes Auge, aktiv wird. Er schießt einer alten Frau in den Rücken. Kurz darauf landet ein Sanitätsgleiter. Doch der Sanitäter hilft der alten Frau nicht. Rhodan hört seine Meldung mit: Die aus einem Sturmhaus geflohene Alte wurde aufgegriffen, das Problem effizient gelöst. Doch dabei wurden ihre Nieren, die noch transplantationsfähig waren, vernichtet. Es soll daher geprüft werden, ob dem Augenoperator, der den Roboter gesteuert hat, diese Information vorlag. Wenn ja muss er wegen Vernichtung öffentlichen Guts zur Verantwortung gezogen werden.

Rhodan bringt die alte Frau zu Frater Ignatius, der ihm nun wieder Zutritt zum Spital gewährt. Die Alte ist entsetzt, dass sie unter Immunen ist, und Ignatius erklärt Rhodan, dass sie nicht viel mehr für die Alte tun können als ihre Schmerzen zu lindern, bis sie an Multiorganversagen sterben wird. Rhodan will Verbindung mit der OGN aufnehmen. Doch die Verbindungen der Brüder zur Organisation sind einseitig: Wenn die OGN ihnen etwas mitzuteilen hat, bekommen Sie eine Meldung, von selbst können Sie aber keine Verbindung aufnehmen. Ignatius war selbst bei der OGN. Er und seine Frau bekamen ein Kind, das vom System nicht vorgesehen war, also wurden sie als Immune ausgesondert. Dann stießen sie zur OGN, doch als seine Frau bei einem Einsatz ums Leben kam, brach die OGN alle Verbindungen zu ihm ab, damit er nicht in Versuchung käme, Verrat zu üben. Es waren die Barmherzigen Brüder, die ihn dann wieder Lebenssinn gaben und eine Möglichkeit, weiterzuleben. Die Aphiliker dulden Organisationen wie die Brüder, weil sie punktuell im System Hilfeleistungen bringen. Wenn Rhodan Kontakt zur OGN will, muss er in die Slums gehen, wo die OGN und Regeneration unter den Immunen Mitglieder anwerben.

Also begleitet Rhodan Ignatius am nächsten Tag in die Slums, wo sie die Not der Bewohner zu lindern versuchen. Und Ignatius weist Rhodan auf den Hehler Jackson Maicon hin, der selbst Aphiliker ist, dem man keine Sekunde trauen darf, der aber vielleicht eine Verbindung zur OGN herstellen kann. Als Rhodan bei Maycon vorspricht, will dieser seinen Einsatzanzug als Gegenleistung. Dann nennt ihn den Mandoka Plaza am nächsten Tag um 11:00 Uhr als Treffpunkt. Rhodan soll keinesfalls vorher am Treffpunkt sein. Rhodan kommt trotzdem fünf Stunden vorher hin und bezieht in einem verfallenen Haus gegenüber dem Treffpunkt einen Beobachtungsposten. In dem Haus, in dem Rhodan seinen Posten eingenommen hat, schlafen im Erdgeschoss einige Drogensüchtige ihren Rausch aus. Kurz vor 11:00 Uhr kommen 2 Männer mit Rucksäcken ins Haus und scheinen etwas reparieren zu wollen. Dann wird Rhodan klar: Niemand repariert Rohre in einem verfallenen Haus. Maycon hatte überhaupt keinen Kontakt zur OGN, sondern will im Haus einfach eine Explosion auslösen, damit die Helfer von OGN kommen. Rhodan rennt in den Keller, findet die Bombe und wirft sie in den Brunnen im Zentrum des Platzes. Dann wird ihm klar, dass die Rucksäcke voll waren. Es sind also noch andere Bomben im Haus. Rhodan zerrt die Drogensüchtigen hinaus auf den Platz, dann explodiert das Haus. Doch die OGN kommt nicht, stattdessen sieht ein Auge, ein Roboter des Systems, nach dem Rechten. Rhodan wirft die in Sicherheit gebrachte Zündkapsel, die den Roboter aus der Bahn wirft. Dann ergreift er die Flucht.

Danach kommt Rhodan auf die Idee, sich aus einem der verborgenen Depots im U-Bahn System, von denen er weiß, mit Ausrüstung zu versorgen. Als er das Depot erreicht, ist dieses bereits leergeräumt. Und er kommt auch nicht mehr heraus, weil plötzlich zwei Männer in Schutzanzügen am Eingang stehen. Der eine ist Sergio Percellar, der andere Reginald Bull,

Sergio Percellar, der nun schon seit 12 Jahren bei der OGN ist, zieht sich diskret zurück, als die beiden Freunde ihr Wiedersehen feiern.