Raptus Terrae (Roman)

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Begriffsklärung Dieser Artikel befasst sich mit dem Heftroman. Für das Ereignis, siehe: Raptus Terrae.
Überblick
Serie: Perry Rhodan-Heftserie (Band 3015)
PR3015.jpg
© Heinrich Bauer Verlag KG
Innenillustration
Zyklus: Mythos
Titel: Raptus Terrae
Untertitel: Katastrophe im Solsystem – wie die Erde zum Mythos wurde
Autor: Leo Lukas
Titelbildzeichner: Dominic Beyeler
Innenillustrator: Swen Papenbrock (1 x)
Erstmals erschienen: Freitag, 31. Mai 2019
Hauptpersonen: Reginald Bull, Hulio Kørkgaard, Anna Patoman, Shinae Bull-Zindher, Perry Rhodan
Handlungszeitraum: 18.–19. Oktober 2045 NGZ, 14. Februar 1522 NGZ – 1615 NGZ
Handlungsort: Rudyn, Solsystem
Risszeichnung: ANANSI – Semitronik der RAS TSCHUBAI; Teil I: Plasmakoordinator
(Abbildung) von Gregor Sedlag
Glossar: Arresum / Ayindi / THORA / Trokan
Zusätzliche Formate: E-Book,
Hörbuch
Leseprobe: Leseprobe.png © Heinrich Bauer Verlag KG
Hörprobe: Hörprobe.png © Eins A Medien GmbH, Köln

Reginald Bull erzählt Perry Rhodan die Geschichte des Verschwindens der Erde und des Mondes. Von der prä-raptischen Zeit, in der sich sehr seltsame Phänomene im Solsystem abspielten, bis hin zur Quadratur der Tage, in der der Raub von Terra und Luna stattfand.

Handlung

Während Farye Sepheroa, der Hyperphysiker Winston Duke und der Xenotechnik-Analyst Osmund Solemani am 19. Oktober 2045 NGZ auf Rudyn im Museum Terraneum Informationen sammeln, spricht Perry Rhodan mit Reginald Bull und dem Posbi Ganud über die Geschehnisse der Jahre 1552 NGZ bis 1615 NGZ.

1552 NGZ: Als die quälenden Begleiterscheinungen der Ekpyrosis abzuklingen beginnen, Perry Rhodan jedoch nicht von Wanderer zurückkehrt, stellt Bull das RAS TSCHUBAI-Suchkommando (RTS) zusammen. Oberbefehlshaberin ist Admiralin Anna Patoman. Die Suche nach der RAS TSCHUBAI bleibt ergebnislos.

Ab dem Jahre 1554 NGZ kommt es zu beunruhigenden Vorgängen im Solsystem. Am 23. März erscheint eine automatische Sonde mit defekten Datenspeichern im Kuipergürtel. Das ist an sich nichts Besonderes, doch die Sonde dürfte gar nicht existieren, oder vielmehr noch nicht – sie hat das Baujahr 1556 NGZ. Die Sonde wird im Clark Walter Institut auf Titan untersucht, aber erst zwei Jahre später wird klar, wie sie eine Zeitreise vollführen konnte. Ab dem 20. Mai 1556 NGZ entstehen so genannte Singularitätsstreifen im Solsystem, vor allem im Bereich von Terra und Luna. Diese zweidimensionalen Abschnitte im Raum haben keine erfassbare Masse, aber eine Gravitation von bis zu 100 g. In einigen läuft die Zeit rückwärts. Die Chronotheoretikerin Aichatou Zakara betitelt das Phänomen als retrochrones Raumzeitexzerpt. Es wird vermutet, man habe es mit einer Wechselwirkung zwischen der konvertierten Eiris und der Sphragis von Sol zu tun.

In den folgenden Monaten wachsen die Streifen stetig weiter und wölben sich schließlich zu gigantischen Würfeln auf, durch deren Anwesenheit die Raumfahrt und der Transmitterverkehr im Solsystem erheblich eingeschränkt werden. Sie werden als Hyperlokationswürfel bezeichnet. Einfliegende Sonden werden hunderte Lichtjahre weit versetzt und es kommt auch zu Zeitverschiebungen. Der von Opiter Quint kommandierte Dolan JASON (Zakara ist mit an Bord) dringt in einen Würfel ein. Er taucht erst im Jahr 2002 NGZ wieder auf. Im Dezember 1556 NGZ kommt Ganud, zu dieser Zeit noch Berater des tefrodischen Machthabers Vetris-Molaud, zum Schutz von Toio Zindher und Shinae nach Terra. Ihm gegenüber erwähnt Shinae einen »traurigen« Freund« namens Opeth Ezenzer, von dessen Existenz ihre Eltern bisher nichts gewusst haben.

Am 5. Januar 1557 NGZ kommt es in Nuuk, einer Kleinstadt auf Grönland, zur Prozession. Fremdartige immaterielle Tiere tauchen aus dem Nichts auf und bewegen sich durch die Straßen. Shinae hat Angst vor den Tieren, denn ihr Freund hat sie gewarnt. Ezenzer rät Shinae zur Heimkehr in die Stadt Allerorten. Shinae liefert eine Beschreibung Ezenzers, der zufolge er ein Thesan ist. Bull setzt den TLD auf die Sache an. So wird bekannt, dass Wesen wie Shinaes Freund in letzter Zeit häufig gesichtet worden sind. Am 2. März ist überall auf Terra und Luna exakt zwei Minuten und neun Sekunden lang (das ist die Dauer einer Schmerzensteleportation) ein durch Mark und Bein gehender unmenschlicher Schrei zu hören. Toio Zindher und Shinae begeben sich in die Stadt Allerorten. Bull folgt ihnen aufgrund der aktuellen Lage im Solsystem zunächst nicht – und dann ist es zu spät. Der Kontakt zwischen der Stadt Allerorten und dem Solsystem bricht ab.

Da die hyperphysikalischen Irritationen im Solsystem weiter zunehmen, wird die Solare Residenz im Jahr 1566 NGZ nach Rudyn verlegt. Nach Hekéner Sharouns Ermordung im Jahr 1572 NGZ wird Bull neuer Resident der LFG. Danach setzt die Hyperkorrosion ein. Die Lebensdauer aller auf hyperphysikalischer Basis arbeitenden Geräte wird drastisch vermindert. Zur entscheidenden Wende, die die Grundlage für die aktuelle Situation in der Milchstraße bildet, kommt es im Januar 1614 NGZ. Mehrere Hyperlokationswürfel beginnen Terra und Luna einzuschließen. Die Evakuierung beginnt sofort, doch etwa die Hälfte der Bevölkerung, darunter Homer G. Adams, bleibt zurück, als Erde und Mond am 5. Januar um 15:55 Uhr Terrania-Ortszeit verschwinden. Die Raptus-Zone bleibt unzugänglich. Am 19. April erscheint ein fremder Planet mitsamt einem Mond in der Zone. Durch das damit verbundene gravitative und raumzeitliche Chaos werden einige LORETTA-Tender vernichtet, so dass der TERRANOVA-Schirm nicht mehr aufgebaut werden kann. Das Solsystem wird vollständig evakuiert. Eine fremde, unüberwindliche Barriere – das Clausum – entsteht, möglicherweise handelt es sich um eine Art pervertierten TERRANOVA-Schirm.

Ein Jahr später verspüren alle intelligenten Lebewesen in der Milchstraße eine unerklärliche »Fremdheit« der eigenen Erinnerungen an Terra. Es ist so, als habe man nichts davon selbst erlebt. Obendrein sind die Gedanken an die Urheimat der Menschheit jetzt mit Abneigung verbunden. Die Sextadim-Psychomedikerin Laila Tennester entdeckt ein sensitiv-reaktives Frequenzmuster in den ÜBSEF-Konstanten der Betroffenen, das sie als Terranisches Odium oder T-Odium bezeichnet. Gedanken an Terra und Luna lösen Unbehagen aus, so dass sie eingekapselt werden. Dieser mentale Schutzmechanismus führt dazu, dass man Terra und Luna für irreal hält und nichts davon wissen will. In diesem Zusammenhang wird von einer psychoplastischen Deformation gesprochen. Anscheinend hat sich die sechsdimensionale Prägung des Universums im Bereich der Milchstraße minimal, aber doch entscheidend verändert. Ausgangspunkt ist das Solsystem. Das T-Odium ist die Reaktion auf die Veränderung. So ist der Mythos Terra entstanden.

Anmerkung

Interviewserie für die Perry Rhodan Online Community (PROC): »Acht Fragen an Leo Lukas zu Band 3015«, 6.6.2019, von Roman Schleifer.

Innenillustration